Beschlussvorschlag: Der Betriebsausschuss beschließt die Kanalisierung der Ortslagen Limmringhausen und Bremen auf Basis der beigefügten und in der Sitzung näher erläuterten Projektdaten und Pläne. Die Betriebsleitung wird beauftragt, umgehend die weiteren Planungen und die Maßnahme selbst durchzuführen Sachverhalt: Das aktuelle Abwasserbeseitigungskonzept sieht die Kanalisierung der Ortslagen Limmringhausen und Bremen für den Zeitraum 2005 bis 2006 vor. Im Straßenausbauprogramm ist zeitgleich der Straßenausbau in Limmringhausen vorgesehen. Aufgrund der schwierigen Grunderwerbs- und Leitungsrechtsverhandlungen kommt die Maßnahme erst jetzt zur Ausführung. Die ersten Planungen des
Gesamtobjektes wurden in 2004 an das Ingenieurbüro Osterhammel aus Nümbrecht
vergeben. Die Bürgerinformation zum Kanal- und Straßenbau erfolgte am 02.02.2006.
Hier wurden die betroffenen Eigentümer über die vorgesehenen Maßnahmen
umfassend informiert. Der Ausbaubeschluss zum Straßenbau wurde in der Sitzung
des Ausschusses für Stadtentwicklung und
Verkehr am 15.05.2006 gefasst (RAT/0673/2006). Die technische Erläuterung ist dem nachfolgenden Erläuterungsbericht des Ingenieurbüros zu entnehmen. In der Anlage ist vereinbarungsgemäß lediglich ein Übersichtslageplan beigefügt. Die Fraktionen erhalten je eine Ausfertigung der kompletten Planunterlagen auf CD zur weiteren Verwendung. Zusätzliche Erläuterungen sind in der Sitzung möglich. Städtischer Abwasserbetrieb Wermelskirchen Kanalisation der Ortslagen Limmringhausen und Bremen ERLÄUTERUNGSBERICHT
1 Veranlassung und Aufgabenstellung Im Rahmen der Umsetzung des Abwasserbeseitigungskonzeptes ist die ordnungsgemäße Entwässerung der Ortslagen Bremen und Limmringhausen zu gewährleisten. Im Zuge der Vorplanung wurde eine Variantenuntersuchung durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass die nachfolgend näher beschriebene Planung die gesamtwirtschaftlich günstigste Lösung darstellt. In der Ortslage Bremen liegen die Häuser 1, 2, 3, 4, 6, 8, 8A, 10 und 10A weit verstreut, hier wurde eine gesonderte Betrachtung in Form einer Außengebietsstudie durchgeführt. Die Ingenieurbüro Osterhammel GmbH wurde mit den Ingenieurleistungen für die Planung der erforderlichen Entwässerungsanlagen beauftragt. 2 Örtliche Verhältnisse 2.1 Beschreibung
des Entwässerungsgebietes Die Ortslagen Bremen und Limmringhausen befinden sich im südlichen Teil des Stadtgebietes von Wermelskirchen. Der Ortslagen Bremen und Limmringhausen liegen als Streusiedlungen an der Landstraße L101, westlich des Stadtteiles Dabringhausen. Der Hauptsiedlungsbereich befindet sich südlich der Landstraße. Einige Einzelbebauungen liegen nördlich der Landstraße. Abgegrenzt wird das Planungsgebiet im Norden durch die Ortslage Hilgen, im Osten durch die Ortslagen Lüdorf und Dabringhausen, im Süden durch die Dhünntalsperre und die Grenze zur Gemeinde Kürten sowie im Westen durch die Orte Luchtenberg und Burscheid. Als überörtliche Anbindung in Richtung Wermelskirchen und Bergisch-Gladbach dient die Landstraße L 101. 2.2 Verbindung
mit anderen Entwässerungsgebieten Eine Anschlussmöglichkeit an das bestehende Kanalnetz der Stadt Wermelskirchen befindet sich in der Ortslage Lüdorf, innerhalb der Landstraße L 101. 2.3 Bevölkerungsverhältnisse Mit dem Bau der geplanten Schmutzwasserkanalisation werden insgesamt rd. 45 bebaute Parzellen abwassertechnisch erschlossen. Die Auswertung aus dem Einwohnerbestand der Stadt Wermelskirchen vom 01.07.2003 weist folgende Einwohnerzahlen aus: Teilbereich Ortsteil Bremen: 66 Einwohner Teilbereich Ortsteil Limmringhausen: 89 Einwohner Die Prognose geht von einer Entwicklung mit einer Einwohnersteigerung von insgesamt 20 % aus. Die Einwohner sind je Hausnummer, Straße und Bezirk in einer Liste ausgewiesen. 2.4 Gewerbe-
und Industriebetriebe, bedeutende Direkt- oder Indirekteinleiter Gewerbe und Industriebtriebe sind im Plangebiet vorhanden. Es handelt sich um landwirtschaftliche Betriebe. Bedeutende Indirekteinleiter sind im Planungsgebiet nicht bekannt. 2.5 Vorfluterverhältnisse Als Vorfluter für die klärpflichtigen Abwässer dient der vorhandene Kanal in der Ortslage Lüdorf, östlich der Ortslage Bremen Das nicht klärpflichtige Abwasser verbleibt vor Ort und wird wie bisher je nach Möglichkeit versickert, läuft über die Schulter ab oder wird in das ortsnahe Gewässer eingeleitet. 3.1 Gewählte Lösung Regenwasserableitung An der bisherigen Praxis der Niederschlagswasserableitung wird festgehalten, bei der das Niederschlagswasser breitflächig über die Grundstücke geleitet wird und dort verdunstet bzw. versickert. Die Verkehrsflächen sollen über die geplante Straßenentwässerung gesammelt und über die geplanten Versickerungsbecken und Rigolensysteme versickert werden. Schmutzwasserableitung Die Sammlung des häuslichen Schmutzwassers erfolgt über Freispiegelkanäle. Angepasst an die topographischen Verhältnisse soll der geplante Schmutzwasserkanal DN 200 aus Steinzeug weitestgehend innerhalb der Verkehrsflächen zum Geländetiefpunkt südöstlich der Ortslage Limmringhausen geführt werden. Von hier aus soll das Abwasser mittels Abwasserpumpstation und Druckleitung parallel zum Freispiegelkanal und entlang der Landstraße L 101 zum bestehenden Entwässerungskanal in der Ortslage Dabringhausen-Lüdorf gehoben werden. 3.2 Darstellung einzelner Varianten Im Rahmen der Vorplanung wurde für das Planungsgebiet eine Kostenvergleichsrechnung erstellt. Es wurden vier verschiedene Varianten auf ihre Gesamtwirtschaftlichkeit überprüft. Variante 1: Freispiegelableitung z. T. über Privatgelände, zentrale Pump- und Nachblasstation Variante 2: Freispiegelkanäle innerhalb öffentlicher Flächen, zentrale Pump- und Nachblasstation Variante 3: Druckleitungssystem mit privaten Haushebeanlagen Variante 4: Druckleitungssystem mit
Vakuumentwässerungsanlage Diese Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass
das hier geplante qualifizierte Trennsystem und die Entwässerung im
Freispiegelgefällesystem mit Abwasserpumpstation auf Dauer die gesamtwirtschaftlichste
Lösung ist. Entsprechend dieser Planung wird das Abwasser über
ca. 1.000 m Freigefällekanäle DN 200 gesammelt und einer
Schmutzwasserpumpstation zwischen den Ortschaften Limmringhausen und Bremen
zugeleitet. Von dort erfolgt die Weiterleitung mittels Druckleitung DA 75x6,8
mm über eine Länge von ca. 1.030 m bis zur bestehenden Abwasseranlage in
Lüdorf. Der Einbau einer Druckrohrspülanlage zur Vermeidung von
Geruchsbelästigungen ist aufgrund der mengenmäßigen Schutzwasserfracht notwendig
und vorgesehen. Für die Häuser 1, 2, 3, 4, 6, 8, 8A, 10 und 10A, die zur Ortslage Bremen gehören und weit verstreut liegen, wurde eine gesonderte Betrachtung in Form einer Außengebietsstudie durchgeführt. Für die geplante Entwässerung der Ortslagen Limmringhausen und Bremen ergeben sich unter Berücksichtigung der Vorzugsvariante Investitionskosten in Höhe von insgesamt brutto ca. 780.000 € (ohne Grundstücksanschlüsse). Die Kosten für die Straßenentwässerung sind hier nicht enthalten und werden im Zuge der Kostenplanung für die Straßenplanung mit errechnet. Die Kosten für Ingenieurleistungen und ein ggf. erforderliches Baugrundgutachten sind hier noch zuzuschlagen. Die wesentlichen Aspekte dieser Planung werden nochmals kurz zusammengestellt: · Die Maßnahme dient der Sammlung und Ableitung der Schmutzwässer in den Ortschaften Bremen und Limmringhausen. · Das Planungsbüro empfiehlt die Umsetzung des qualifizierten Trennsystems, bei dem das Niederschlagswasser vor Ort verbleibt. ·
Die Brutto-Gesamtinvestitionskosten betragen für
die öffentlichen Abwasseranlagen brutto rd. 780.000 €.
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