Vorlage - RAT/0733/2006  

 
 
Betreff: Entwicklung der Haushaltswirtschaft im Haushaltsjahr 2006
1) Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben
2) Derzeitige Haushaltssituation und Prüfung des Erfordernisses der Aufstellung eines
Nachtragshaushaltes
Status:öffentlich  
Verfasser:Stubenrauch, Klaus
Federführend:Kämmerei Bearbeiter/-in: Stubenrauch, Klaus
Beratungsfolge:
Haupt- und Finanzausschuss Entscheidung
04.09.2006 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses zur Kenntnis genommen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Finanzielle Auswirkungen
Anlagen:
Vierteljahresbericht II. 2006  
Erläuterungen zweites Quartal 2006  
Quartalsbericht II 2006 Hochbau  
Quartalsbericht.Straße II.06  
Quartalsbericht.Sonstige II.06  
Nachtragsprüfung 2006  

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt

 

1.         die Information zur Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben im II. Quartal des Haushaltsjahres 2006 (Zeitraum 01.04. bis 30.06.2006)

 

a)                  die allgemeine Entwicklung

b)         die Controllingberichte zu den Bauinvestitionen gem. Ziffer 6 der Richtlinien für die Durchführung von Bauinvestitionscontrolling bzgl. des II. Quartals 2006

 

sowie

 

2.         den Bericht der Verwaltung über die derzeitige Haushaltssituation und die Prüfung des Erfordernisses der Aufstellung eines Nachtragshaushaltes

 

zur Kenntnis.

 

 

Sachverhalt:

Sachverhalt:

 

1.         Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben im II. Quartal 2006

 

a)         Allgemeine Entwicklung

 

Eine entsprechende Information erfolgt grundsätzlich vierteljährlich im Haupt- und Finanz­ausschuss.

 

Erläuterungen zur Übersicht (Anlage I):

 

r            Es sind die IST-Einnahmen und IST-Ausgaben im Zeitraum vom 01.04.2006 bis zum 30.06.2006 aufgenommen.

 

r            Die Auflistung der Einnahmen und Ausgaben ist getrennt nach dem Verwaltungshaushalt und dem Vermögenshaushalt nach Gruppierungen vorgenommen; dabei sind die wesentli­chen Einnahmen und Ausgaben hervorgehoben dargestellt. Die Abweichungen der IST-Zahlen gegenüber dem Gesamtbetrag von Haushaltsansatz und evtl. Haushaltsrest (Spalten 3 - 5) sind in den Spalten 11 und 12 in € bzw. in %-Sätzen dargestellt.

 

Bezüglich der weiteren Entwicklung im Haushaltsjahr 2006 wird auf Punkt 2) dieses Tagesordnungspunktes verwiesen.

 

b)        Bauinvestitionscontrolling

 

Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 23.10.2000 Richtlinien für die Durchführung von Bauinvestitionscontrolling beschlossen, die zum 01.01.2001 in Kraft getreten sind.

Dem Haupt- und Finanzausschuss sind nach Ziffer 6 dieser Richtlinien quartalsweise standardisierte Berichte vorzulegen, in denen der aktualisierte Zeitplan, der Kosten-, Planungs-, Genehmigungsstand und die Gewährung von Zuschüssen und Kosten­beteiligungen dargestellt werden.

Die entsprechende Information erfolgt hiermit nach Ende des II. Quartals 2006 mittels der dieser Sitzungsvorlage beigefügten Anlagen ”Controllingbericht Bauinvestitionen” für Hoch- und Tiefbau - sowie für sonstige Maßnahmen (Anlagen II a) – c)). Die Aufstellungen wurden vom Hochbauamt und vom Tiefbauamt erstellt und mit der Kämmerei abgestimmt.    

 

 

 

2.         Derzeitige Haushaltssituation und Prüfung des Erfordernisses der Aufstellung eines Nachtragshaushaltes

 

 

Eine Nachtragssatzung ist gemäß § 80 Absatz 2 GO NW (alte Fassung) zu erlassen, wenn

 

a)                 sich zeigt, dass trotz Ausnutzung jeder Sparmöglichkeit ein erheblicher Fehlbetrag entstehen wird und der Haushaltsausgleich nur durch eine Änderung der Haushaltssatzung erreicht werden kann,

 

b)                 bisher nicht veranschlagte oder zusätzliche Ausgaben bei einzelnen Haushaltsstellen in einem im Verhältnis zu den Gesamtausgaben erheblichen Umfang geleistet werden müssen,

 

c)                 Ausgaben für bisher nicht veranschlagte Investitionen oder Investitions­förderungsmaßnahmen geleistet werden sollen.

 

Eine Verpflichtung zur Aufstellung einer Nachtragssatzung ist derzeit nicht gegeben.

 

 

Der Haupt- und Finanzausschuss wird in der Anlage III über die wesentlichen voraussichtlichen Haushaltsabweichungen gegenüber dem Haushaltsplan 2006 informiert, soweit solche zum heutigen Zeitpunkt erkennbar sind.

 

Dabei sind in der Regel folgende Untergrenzen für Abweichungen berücksichtigt:

 

                                               Verwaltungshaushalt =     20.000 €

                                               Vermögenshaushalt   =     40.000 €

 

 

 

Erläuterung zu wesentlichen Haushaltspositionen in 2006  

 

 

 

 

Verwaltungshaushalt                      

 

 

Einnahmen

 

q         Gewerbesteuer

Der Stand des Anordnungssolls der Gewerbesteuer beträgt nach

Abzug der Abgänge auf Kasseneinnahmereste aus Vorjahren zum

09.08.2006 insgesamt                                                                                  17.286.473,43 €

Haushaltsansatz 2006:                                                                                 17.240.000,00 €                

 

Da das Anordnungssoll (und nicht die Isteinnahmen) die

Grundlage für das spätere Rechnungsergebnis ist, ergibt sich

derzeit ein Plus von                                                                                              46.473,43 €

 

Unter Berücksichtigung voraussichtlicher Zugänge schätzt die

Kämmerei aus heutiger Sicht das voraussichtliche Rechnungs-

ergebnis 2006 auf                                                                                              17.700.000 €

 

Den Mehreinnahmen stehen zum Teil (rd. 20 %) Mehrausgaben bei den Gewerbesteuerumlagen gegenüber.

 

q         Schlüsselzuweisungen, Erstattungen wegen Überzahlung Solidarbeitrag

            Wie bekannt gegeben, ergeben sich gegenüber den Haushaltsansätzen

            2006 aufgrund der endgültigen Festsetzungen im Gemeindefinanzierungs-

gesetz (GFG) Verschlechterungen von rd.                                                         1.012.108 €

 

 

q         Gemeindeanteil an der Einkommensteuer

Unter Zugrundelegung der neuesten Steuerschätzung (Mai 2006) und der Einnahmen bis zum 30.06.2006 wird derzeit seitens der Kämmerei von Mehreinnahmen gegenüber dem Haushaltsansatz von 250.000 € ausgegangen. Die tatsächlichen Eingänge im III. Quartal bleiben allerdings abzuwarten (für das IV. Quartal erfolgt eine Vorauszahlung in Höhe der Einnahmen des III. Quartals).  

 

 

 

Ausgaben

 

q                 Sozialhilfe, Durchführung des Asylbewerberleistungsgesetzes, Grundsicherung

Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass sich aufgrund der bisherigen Entwicklung der im Haushalt der Stadt verbliebenen Einnahmen und Ausgaben summiert Haushalts­verbesserungen von ca. 80.000 € ergeben.

 

q         Jugendhilfe

Bei der Jugendhilfe wird davon ausgegangen, dass sich in 2006 gegenüber den Veranschlagungen voraussichtlich ein um ca. 550.000 höherer Zuschuss­bedarf ergibt. Die Steigerung begründet sich insbesondere mit einem zusätzlichen (kinderreichen) Fall mit Heimunterbringung.    

Es wurde immer wieder  darauf hingewiesen, dass nur wenige zusätzliche Fälle, dies gilt ebenso bei der Sozialhilfe, einen erheblichen Mehrbedarf entstehen lassen können.

Ein solcher Fall ist in 2006 eingetreten.

 

q                 Gewerbesteuerumlagen

Aufgrund der höheren Gewerbesteuereinnahmen und der Abrechnung des Vorjahres ergeben sich bei den Gewerbe­steuerumlagen voraussichtlich Mehrausgaben in Höhe von rd. 444.800 €.

 

q                 Sammelnachweis Personalausgaben

Es wird davon ausgegangen, dass der Gesamtansatz der Personalausgaben in 2006 auskömmlich ist. Inwieweit sich und in welcher Höhe  Einsparungen realisieren lassen, ist z. Z. noch nicht zu ermitteln.

 

q                 Kreisumlage

Einsparungen aufgrund endgültigem GFG ca. 293.000 €.

 

 

Fazit Verwaltungshaushalt

 

Die Verwaltung hat bereits in bisherigen Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses im Jahre 2006 den Ausschuss über die Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen informiert. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass unter Umständen in 2006 wiederum Haushaltssperren zur Sicherung der Haushaltswirtschaft 2006 ausgesprochen werden müssen. Aufgrund der Entwicklung der Haushaltswirtschaft bis zum II. Quartal 2006 wurde bislang auf das Aussprechen von Haushaltssperren verzichtet.

Es ist hierzu anzumerken, dass auch ohne Haushaltssperren die Fachämter zur sparsamen Bewirtschaftung der Haushaltsmittel angehalten und im Übrigen die Haushaltspositionen auf niedrigem Gesamtniveau gebildet sind.  Dass evtl. doch noch Haushaltssperren im weiteren Verlauf des Haushaltsjahres festzusetzen sind, kann allerdings nicht ausgeschlossen werden.

 

Aus heutiger Sicht ist für den Verwaltungshaushalt davon auszugehen, dass, bei Berücksichti­gung der aktuellen, bekannten Veränderungen unter Einbeziehung einer weiteren Verbesserung der Einnahmesituation bei der Gewerbesteuer, sich der Fehlbetrag zum Ende 2006 aus heutiger Sicht auf voraussichtlich ca. 0,40 Mio. € belaufen wird. Letztlich wird wieder die weitere Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen, des Gemeindeanteils an der Einkommensteuer aber auch die der Ausgaben im Jugendhilfebereich von entscheidender Bedeutung sein. Aber auch die Gesamtentwicklung aller Ausgaben und Einnahmen gilt es zu beobachten. Es wird selbstverständlich das Bemühen der Verwaltung sein, einen Fehlbetrag zu verhindern.

 

Darauf hinzuweisen ist, dass sich evtl. ein für 2006 ergebender Fehlbetrag neben dem bestehenden strukturellen Defizit entstehen würde. Dieses beträgt in 2006 planmäßig 1.520.000 € (Zuführung vom Vermögenshaushalt an den Verwaltungs­haushalt aus den Erlösen von Grundstücksverkäufen).

 

Sollte sich ein Fehlbetrag ergeben, könnte dieser durch Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage bis zu einem Betrag von 446.536,68 € (frei verfügbar über dem Mindestbestand) abgedeckt werden.

 

 

Vermögenshaushalt

 

Zum Vermögenshaushalt ist insbesondere festzustellen:

 

Einnahmen

 

q         Kreditaufnahmen

Auf die Kreditermächtigung 2006 in Höhe von 6.280.600 Mio. € sind bislang im Jahre 2006 auf dem Kreditmarkt 2.000.000 € und bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau 1.570.000 €, insgesamt 3.570.000 €, an Krediten aufgenommen worden. Weitere Teilaufnahmen werden in 2006 zum Ausgleich des Vermögenshaushaltes bzw. zur Sicherung der Kassenliquidität bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau gem. gestelltem Antrag bzw. evtl. auf dem Kreditmarkt erforderlich.

Wegen  fehlender Kassenliquidität wurden im Laufe des Jahres 2006 Kassenkredite in Anspruch genommen und werden auch noch weiter aufzunehmen sein. Teilweise konnten allerdings auch Termingeldanlagen erfolgen.

 

       Erlöse aus Grundstücksverkäufen

Bei den Einnahmepositionen in den Unterabschnitten 614 (Umlegung) und 882 (Sonstiges Grundvermögen) sind derzeit ca. 50 % der veranschlagten Einnahmen (rd. 1.077.000 € von 2.175.000 €) zum Soll gestellt. Die weitere Abwicklung von Verkäufen, insbesondere auch im Erschließungsgebiet Hilfringhausen, bleibt abzuwarten.

 

q                 Erschließungsbeiträge

Für dieses Haushaltsjahr wird, insbesondere wegen des Verschiebens von Straßenbaumaßnahmen nach 2007, mit ca. 2,1 Mio. € an Wenigerein­nahmen (Ansatz 4.137.900) gerechnet. Siehe auch Wenigerausgaben bei den Tiefbaumaßnahmen.

 

 

 

 

Ausgaben

 

q        Bei den Hochbaumaßnahmen ergeben sich Minderausgaben durch die Verzögerung bei den Maßnahmen an der Sonderschule in Höhe von voraussichtlich ca. 1,3 Mio. €.

 

q                 Bei den Tiefbaumaßnahmen ergeben sich Minderausgaben  durch verschobenen Baubeginn. Insgesamt wird saldiert mit ca. 2,4 Mio. € Wenigerausgaben für 2006 gerech­net. Auf die Anlage zum ”Controllingbericht Bauin­vestitionen – Straßenbaumaßnahmen” wird verwiesen.

 

S. im Übrigen Übersicht zu den Abweichungen im Haushaltsplan 2006.

 

 

Fazit Vermögenshaushalt

 

Während im vergangenen Jahr auch im Vermögenshaushalt die Gefahr bestand, dass sich ein Fehlbetrag zum Jahresende ergibt, ist dies für 2006 eher unwahrscheinlich.

Die Verwaltung wird trotzdem die Entwicklung des Vermögenshaushaltes sorgfältig beobachten, um bei anderer Entwicklung gegensteuern zu können.

 

Der Ausgleich wird durch die Haushaltsveränderungen in Einnahmen und Ausgaben beeinflusst, wobei hier letztlich - nach den Kreditaufnahmen im Laufe des Jahres - am Jahresende nach Saldierung der Rechnungsergebnisse die Höhe der Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage und die evtl. Bildung eines Haushaltseinnahmerestes bei den Kreditaufnahmen von Bedeutung sind und ggf. zur Vermeidung eines Fehlbedarfs beitragen. Es ist vor allem abzuwarten, in welchem Umfange sich am Jahresende auf der Ausgabenseite Einsparungen ergeben.  

 

 

Schlussbemerkung

 

Der Haupt- und Finanzausschuss bzw. der Rat der Stadt werden im Laufe der II. Jahreshälfte 2006 und auch im Zuge der Haushaltsplanberatungen für 2007 über die weitere Entwicklung der Haushaltswirtschaft unterrichtet.

Anlage/n:

Anlage/n:

 

I.           Übersicht zur Haushaltsentwicklung II. Quartal 2006

 

II.         a) - c)  Anlagen zum Controlling

 

III.        Abweichungen zum Haushalt 2006

-        Verwaltungshaushalt

-        Vermögenshaushalt

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Vierteljahresbericht II. 2006 (115 KB)      
Anlage 2 2 Erläuterungen zweites Quartal 2006 (9 KB)      
Anlage 3 3 Quartalsbericht II 2006 Hochbau (71 KB)      
Anlage 4 4 Quartalsbericht.Straße II.06 (72 KB)      
Anlage 5 5 Quartalsbericht.Sonstige II.06 (64 KB)      
Anlage 6 6 Nachtragsprüfung 2006 (76 KB)      
FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

 

Ja

 

Nein

FINANZIELLE ABSICHERUNG DER AUSGABEN BEI HAUSHALTSSTELLE:

 

Gesamtkosten der Maßnahme (Beschaffungs/Herstellungskosten
einschl. MWSt.)

zur Verfügung stehende Mittel:

 Ansatz, Ausgaberest

Verpflichtungsermächtigung

 

EUR

 

EUR

 

EUR

Jährliche zusätzliche Folgekosten:

 

EUR

 

Keine

Der Betrag steht haushaltsmäßig in voller Höhe zur Verfügung:
(bei Nein: Stellungnahme der Kämmerei erforderlich)

Stellungnahme des Rechnungsprüfungsamtes
Gegen den Vergabevorschlag bestehen - keine - Bedenken.

 

 

Ja

 

Nein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Datum, Unterschrift

 

 

Datum, Unterschrift