Beschlussvorschlag: Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt
die Ausführungen zur Kenntnis. Sachverhalt: Die derzeitige wirtschaftliche
Situation in ganz Deutschland ist geprägt von negativen Vorzeichen. Bundesweit
wird über Abbau von Standards, Entbürokratisierung und Umbau des Sozialstaates
diskutiert. Auch die Stadt Wermelskirchen ist
hiervon nicht unberührt, wie wohl festzuhalten bleibt, dass die Situation in
Wermelskirchen sich noch relativ besser darstellt als im Vergleich vieler
anderer Städte in Nordrhein-Westfalen. Die wirtschaftliche Ausgangssituation
Wermelskirchens ist gekennzeichnet von einer gut gemischten, mittelständischen
Struktur. Dennoch bleibt festzuhalten, dass auch
bei uns die heutige wirtschaftliche Situation ihre Spuren hinterlässt, die
Marktentwicklungen vielfach rückläufig sind und die Geschäfte schwerer werden. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit war von
Anfang an die Stärkung der Wirtschaftsstruktur und die Vorsorge für die
Zukunft. Hierzu kann die Stadt zum einen Gewerbeflächen anbieten und
entwickeln, zum anderen die Rahmenbedingungen für Gewerbe und Wirtschaft
verbessern. Ferner gehören hierzu ein aktives Standortmarketing sowie Förderung
und Hilfe von Neugründungen, bei Ansiedlungen und Bauvorhaben. In den letzten drei Jahren war die
Stadt hier erfolgreich wie die nachfolgenden Fakten darstellen: -
Es gelang mit baurechtlicher und beratender
Unterstützung die Umstrukturierung der Gewerbebrachen Flöringsche Fabrik heute
Seniorenresidenz ‚carpe diem‘ und Jägersche Fabrik heute u.a. vom
Arbeitsamt genutzt. -
Die Aufgabe des Standorts Hartmann,
Mullbindenproduktion, konnte kompensiert werden durch eine Neuansiedlung des
Unternehmens ACU-Klebeband. Ebenso konnte die Umsiedlung und Vergrößerung der
Schreinerei Riedesel mit aktiver Unterstützung und Beratung der Stadt erreicht
werden. -
Kontinuierlich und zügig wurden weitere neue
Gewerbeflächen entwickelt. Derzeit bereiten wir die Entscheidung für einen
Vermarkter und Erschließer des Gewerbegebiets Ostringhausen vor, so dass wir in
der zweiten Jahreshälfte mit der Erschließung und Vermarktung beginnen können. -
Dazu gehört auch die Entwicklung des Standortes OBI 2004
an der Autobahn. -
Weitere Planungen sind in der Vorbereitung: So die
Flächennutzungsplanänderung im Bereich Bremsenfeld, wo wir in der Zukunft ein
Mischgebiet anbieten werden. Zügig sind weitere Flächen zu entwickeln, so dass
sie, sobald Ostringhausen vermarktet ist, zur Verfügung stehen. Dazu gehört
etwa Büschhausen in Hünger. -
Ich habe ein Gewerbeflächenvermarktungskonzept durch das
Unternehmen Agiplan erstellen lassen. Von besonderer Bedeutung für die
Umsetzung ist eine zielgerichtete und professionelle Vermarktung der knappen
Gewerberessource, wofür das Vermarktungsgutachten Agiplan eine gute Grundlage
geliefert hat. -
Wie wir Ihnen vor einiger Zeit darstellen konnten ist
auch die Gründerförderung und Beratung im Gründerzentrum ein Erfolg geworden. -
Besonders freut mich, dass die Gewerbesteuer- und
Grundsteuerhebesätze Wermelskirchens nach wie vor unter den Hebesätzen
umliegender Städte und Kommunen liegen und damit einen gerade in der heute
wirtschaftlichen schwierigen Zeit relativ günstigen Rahmen schaffen. Trotz
schwieriger Finanzlage der Stadt ist es meine Absicht, die Hebesätze auf dem
Niveau zu halten. -
Das Standortmarketing ist durch neue Veranstaltungen,
wie das Radrennen “Rund um Köln”, Wermelskirchen “A la
carte” und andere Aktivitäten gestärkt worden. Dazu zählen auch die
Neuausrichtung des Internetsauftrittes und der Internetmöglichkeiten des
Rathauses. -
Die Rahmenbedingungen für den Einzelhandel werden
derzeit gerade durch die Umsetzung des beschlossenen Verkehrskonzeptes mit der
Schaffung einer fußgängerfreundlichen Innenstadt gestärkt. Ferner ist hierbei
von Bedeutung die Marketing-Unterstützung des Einzelhandels durch den
Citymanager. -
Ich habe die Unterstützung der Vermietungs- und
Verpachtungsbemühungen der Eigentümer von Ladenlokalen durch Wirtschaftsförderung
und Citymanagement angeregt und in Auftrag gegeben, dass eine konkrete
Datenbank mit den Leerständen aufgebaut wird. Ich bitte die Eigentümer und
Verwalter herzlich, ihren Beitrag durch Mitarbeit zu leisten. Alle diese Bausteine weisen in die
richtige Richtung. Zur zielorientierten Weiterentwicklung beabsichtige ich: -
Die organisatorische Neuordnung der Wirtschaftsförderung
in der Verwaltung. Dieser Haupt- und Finanzausschuss wird über die Besetzung
der neu eingerichteten Stelle Immobilienwirtschaft entscheiden. Damit sind die
Voraussetzungen gegeben, einer Neustrukturierung des Liegenschaftsamtes mit dem
Ziel der Stärkung der Wirtschaftsförderung. Hintergrund dieser Überlegung ist
angesichts knapper Kassen ohne Stellenmehrung dennoch die organisatorischen
Voraussetzungen zu verbessern. Der Aufbau der
Organisationseinheit Wirtschaftsförderung wird parallel mit dem Neuaufbau des
Immobilienmanagements erfolgen. In einem ersten Schritt sind die grundlegenden
Entscheidungen im Verwaltungsvorstand mit den betroffenen Amtsleitern und dem
Personalrat getroffen. Meine Vorstellung ist, Wirtschaftsförderung,
Liegenschaftsveräußerung und Ankauf, Citymarketing und Standortmarketing,
Existenzgründung und Beratung sowie Tourismus und Fremdenverkehr zusammenzufassen.
-
Das Personal und Sachbudget bedarf noch der Ausarbeitung
im Detail und wird Zug um Zug erfolgen. -
Damit wird es gelingen, die schon eingeleiteten
Vermarktungsbausteine für das Standortmarketing: ich nenne
Veranstaltungsmarketing, Stadtvideo, Internetpräsentation zu bündeln und
zusammenzufassen mit dem Wirtschaftsstandortmarketing der Stadt. -
Hierein gehört dann auch die Tourismusförderung der
Stadt. -
Ein verstärktes Augenmerk wird zukünftig auch auf einer
aktiven Förderung der Rahmenbedingungen für den örtlichen Einzelhandel liegen.
Das bedeutet eine zügige Umsetzung der Straßen- und sonstigen Baumaßnahmen im
Rahmen der fachlichen und verkehrlichen Möglichkeiten. -
Ferner brauchen wir aktuelles Informationsmaterial. -
Wir werden angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage
auch darüber nachdenken müssen, trotz finanziell schwieriger Kassenlage in den
Erwerb von Gewerbeflächen einzusteigen, um diese zügig dem Markt zur Verfügung
stellen zu können. - Ich freue mich, dass es mit dem Workshop Neue Steuerungsmodelle (siehe TOP 4 der heutigen Einladung) gelungen ist, für das Thema Wirtschaftsförderung einen begleitenden Beratungsrahmen zu schaffen mit dem Ziel der Festlegung von Zielvereinbarungen. Mit der Zustimmung aller Fraktionen hat der Arbeitskreis ‚Neue Steuerung‘ das Thema “Wermelskirchen als Magnet für Einkaufen, Freizeit und Natur” mit den Unterthemen Ansiedlung von Zukunftsbranchen und Gewerbeansiedlung Ostringhausen festgesetzt. Ein Arbeitskreis wird Entscheidungen vorbereiten, um die oben beschriebenen Ziele mit breiter politischer Unterstützung umsetzen zu können. Ich kann daher feststellen, dass alle Einzelmaßnahmen der Vergangenheit in ein Gesamtkonzept münden, welches Zug um Zug zur Realisierung kommen wird. Anlage/n:
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||