Vorlage - RAT/0913/2007  

 
 
Betreff: Sachstandsbericht zu den Sturmschäden Kyrill
Status:öffentlich  
Federführend:Kämmerei/Liegenschaften Bearbeiter/-in: Luhde, Margit
Beratungsfolge:
Umweltausschuss Vorberatung
13.03.2007 
Sitzung des Umweltausschusses zur Kenntnis genommen   
Haupt- und Finanzausschuss Vorberatung
19.03.2007 
Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses zur Kenntnis genommen   
Rat der Stadt Vorberatung
26.03.2007 
17. Sitzung des Rates der Stadt Wermelskirchen ungeändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Finanzielle Auswirkungen

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

Der Rat der Stadt nimmt den Sachstandsbericht zu den Schäden durch den Orkan „Kyrill“ im Stadtwald mit den finanziellen Auswirkungen hinsichtlich NKF – Haushaltsrecht zur Kenntnis.

Sachverhalt:

Sachverhalt:

 

Am 18./19.01.2007 wurde Nord-West-Deutschland von einem Orkan mit  Wind-geschwindigkeiten bis zu 140 Std./km heimgesucht. Dadurch entstanden Schäden in den betroffenen Wäldern in einem bisher nicht gekannten Ausmaße. Auch der Stadtforst Wermelskirchen mit 630 ha Gesamtwaldfläche wurde schwer betroffen.

 

Im Stadtforst Wermelskirchen wurden ca. 30.000 Bäume vom Sturm entwurzelt oder abgebrochen. Dies entspricht einer Holzmenge von ca. 10.000 bis 12.000 Festmetern. Zum Vergleich: der normale jährliche Hiebsatz im Stadtforst umfasst 3.600 Festmeter.

Hauptsächlich betroffen waren mittelalte und alte Fichtenbestände (60–130 Jahre) mit einem Anteil  von ca. 10.000 Festmetern.

Die Gesamtschadensfläche beträgt ca. 25 ha.

 

Diese erheblichen Zerstörungen im Stadtforst haben natürlich auch sowohl waldbauliche und finanzielle Auswirkungen wie auch Konsequenzen auf die Naherholung.

 

Die durch den Sturm zusätzlich (im Vergleich zum Normal Holz Einschlag) entstehenden Kosten und Mindererlöse gliedern sich wie folgt:

 

1.         bis ca. Ende 2007 (Abschluss der Aufarbeitungsarbeiten)

-                      Gefahrenbeseitigung an Straßen, Gebäuden,

Forst- und Wanderwegen                                           ca.       25.000,00 

-                      Räumung und Instandsetzung der

Forst- und Wanderwege                                             ca.       15.000,00 

-                      Mehrkosten für die Aufarbeitung des

Sturmholzes (Gefahrenzulagen)                                ca.       50.000,00 

-                      Wertverlust des Holzes durch Bruch, Splitter-

Spannungsrisse                                                          ca.       60.000,00 

            Gesamt                                                                                   ca.     150.000,00 

 

2.         bis ca. 2012

            -           Räumung der Kahlflächen für die Wieder-

                        aufforstung (Wurzelteller zurückklappen,

mulchen, häckseln etc.)                                             ca.       30.000,00 

            -           Wiederaufforstung                                                      ca.       70.000,00 

            -           Pflege und Schutz der Aufforstungen                         ca.       25.000,00 

            Gesamt                                                                                   ca.     125.000,00 

 

3.         bis ca. 2030

            -           erhebliche Zuwachs- und damit Wertverluste

                        durch den Wegfall der mittelalten und alten

                        Bestände, dadurch Minderung des Hiebsatzes,

                        weniger Holzeinschlag und damit weniger

                        Verkaufserlöse in den nächsten 25 Jahren                ca.     625.000,00 

           

            Dem gegenüber stehen die Mehreinnahmen durch den

            überplanmäßigen Holzverkauf. Diese Mehreinnahmen

            liegen bei                                                                                 ca.    245.000,00 

 

            Inwieweit Fördermittel des Landes bereitgestellt und in Anspruch

            genommen werden könnten ist zurzeit noch völlig unklar.

           

            Zusammenfassend kann der entstandene Schaden wie folgt ge-

            schätzt werden:

 

            Mehrkosten gesamt bis 2030                                                 ca.  900.000,00 

            abzüglich der Mehreinnahmen durch erhöhten

            Holzverkauf                                                                             ca.  245.000,00 

            Schadenssumme von                                                                        ca.  655.000,00 

 

            In dieser Summe ist der bilanzmäßige Wertverlust (NKF) und ein evtl. Preisverfall

            beim Holz nicht einkalkuliert.

 

4.         Waldbauliche und forstliche Auswirkungen

Das im Forsteinrichtungswerk der Stadt Wermelskirchen von der Landesanstalt für Ökologie, Landschaftspflege und Forstplanung festgelegte waldbauliche Ziel

„Schaffung und Erhaltung stabiler und gleichaltriger und damit ökonomisch und ökologisch wertvoller Wälder“ ist zunächst in weite Ferne gerückt. Durch die Wiederaufforstung der Sturmflächen werden mehr gleichaltrige Waldbestände entstehen. Das Ziel, stufige Mischbestände unterschiedlicher Baumarten zu schaffen, lässt sich hier erst in Generationen verwirklichen. Der Arbeitsschwerpunkt in den nächsten Jahren wird in der Wiederaufforstung und der Pflege dieser Anpflanzungen liegen. Der normale Holzeinschlag wird reduziert werden müssen (Ausgleich des Hiebsatzes/Nachhaltigkeitsprinzip gem. Bundeswaldgesetz).

 

5.         Ökologische Auswirkungen

Die Funktionen des Waldes wie z.B. Sauerstoffproduktion, Grundwasserfilter und –speicherung, Kleinklima und Naherholung sind eingeschränkt, da junge Bäume (Aufforstung) nicht die gleiche hohe ökologische Funktion wie Altbestände haben.

 

6.         Auswirkungen auf die Naherholung

Zurzeit ist das Waldbetretungsrecht noch eingeschränkt durch das bestehende Gefahrenpotenzial an den Waldwegen (umgekippte Bäume, angebrochene Kronen). Die Wegequalität und damit die Begehbarkeit der Wald- und Wanderwege sind und werden durch Holzeinschlag und Rückearbeiten stark beeinträchtigt. Viele Wanderwegemarkierungen sind nicht mehr vorhanden; der bestehende Reitweg im Bereich Eipringhausen ist zum größten Teil noch versperrt.

 

7.         Vorgehensweise und zeitlich geplanter Ablauf bei der Schadensbeseitigung

-           Zunächst Beseitigung aller Gefahrenpunkte an öffentlichen Straßen, Gebäuden und den Forst- und Wanderwegen.

-           Freiräumen der Forst- und Wanderwege um Naherholung und Holzabfuhr zu ermöglichen.

-           Schnellstmögliche Aufarbeitung des Fichtenholzes, um einen Befall mit Borkenkäfern im Frühjahr zu verhindern.

-           Bereitstellung von Holzlagerplätzen zur Konservierung wertvollen Stammholzes durch maschinelles entrinden.

-           Aufarbeitung der beschädigten Laubhölzer (auch Bereitstellung von Brennholz)

-           Instandsetzung der Forst- und Wanderwege (Erdarbeiten)

-           Flächenvorbereitung zur Wiederaufforstung

-           Wiederaufforstung, Pflege und Schutz dieser Aufforstungen

 

8.         Momentaner Stand der Arbeiten

Aus Gründen der Aktualität wird der Stand der Arbeiten bei der Sitzung mündlich bekanntgegeben.

 

 

Stellungnahme der Kämmerei:

 

Im NKF-Haushalt 2007 bzw. später wirkt sich die Abwicklung/der Schaden nach dem Sturm

wie folgt aus:

 

Haushaltsjahr 2007 – alles voraussichtlich, da Schätzungen:

 

-                     Aufwand im Teilergebnisplan des Produktes 013.003.001

Wald-, Forst-, Landwirtschaft und Naherholung -

weil Wertverlust gegenüber Eröffnungsbilanz (außerplanmäßige

Abschreibung incl. 60.000 € Wertverlust Holz s. 1.)                          300.000,00 €

 

-                     Zahlungswirksamer Aufwand s. 1. (25.000,00, 15.000,00

und 50.000,00 €)                                                                                   90.000,00 €

                                                                       

 

     -          Mindererträge durch Zuwachsverluste                                         

(625.000 € : 25 Jahre)                                                                           25.000,00 €

 

                                                                                                           415.000,00 €

     

demgegenüber Erträge 2007 aus überplanmäßigem Holzverkauf                     245.000,00 €

 

Netto-Mehraufwand 2007                                                                                  170.000,00 €

 

 

in Haushaltsjahren danach:

 

24 Jahre a’ 25.000,00 € jährliche Mindererträge durch Zuwachsverluste          600.000,00 €

 

ab 2008 – 2012

Aufwand s. Seite 2 insgesamt                                                                             125.000,00 

 

Zur finanziellen Abwicklung ist festzustellen, dass der

zahlungswirksame Mehraufwand, s. o., von                                                         90.000,00 

in 2007 durch überplanmäßige Erträge von, s. o.,                                              245.000,00 €

abgedeckt ist.

 

Der Wertverlust von 300.000,00 € wird 2007 im Rahmen des Jahresabschlusses

berücksichtigt (außerplanmäßige Abschreibung).

 

Von der Verwaltung wird geprüft, inwieweit beim Jahresabschluss für den Aufwand

in künftigen Haushaltsjahren eine Rückstellung zu bilden ist. 

 

Anlage/n:

Anlage/n:

 

FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

X

Ja

 

Nein

FINANZIELLE ABSICHERUNG DER AUSGABEN BEI HAUSHALTSSTELLE:

 

Gesamtkosten der Maßnahme (Beschaffungs/Herstellungskosten
einschl. MWSt.)

zur Verfügung stehende Mittel:

 Ansatz, Ausgaberest

Verpflichtungsermächtigung

 

EUR

 

EUR

 

EUR

Jährliche zusätzliche Folgekosten:

 

EUR

 

Keine

Der Betrag steht haushaltsmäßig in voller Höhe zur Verfügung:
(bei Nein: Stellungnahme der Kämmerei erforderlich)

Stellungnahme des Rechnungsprüfungsamtes
Gegen den Vergabevorschlag bestehen - keine - Bedenken.

 

 

Ja

 

Nein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Datum, Unterschrift

 

 

Datum, Unterschrift