Beschlussvorschlag: Der
Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr beschließt, dem Ersatz des
städtischen Angebots eines Anrufsammeltaxis (AST) durch das erweiterte
Taxibus(TB)-Konzept des
Rheinisch-Bergischen Kreises (RBK) zuzustimmen. Der
Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr stimmt der Bedienung des Bereichs
Wolfhagen durch den Bürgerbusverein zu. Ebenfalls
beschließt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr, dass der sog.
Stadtbusverkehr (zusätzliche Fahrten an Schultagen auf den Linien 261 und 263) im
Rahmen des Gesamtkonzepts TB auf den RBK übertragen wird. Die Verwaltung wird
beauftragt, die Verträge mit dem Verkehrsunternehmen in Abstimmung mit dem RBK
zum Fahrplanwechsel 14.12.2008 zu kündigen. Die
Verwaltung wird ferner beauftragt, als Ersatz für die TB-Linie Dreibäumen - Altenberg
ein Konzept zur touristischen Nutzung eines eigenen Wermelskirchener
ÖPNV-Angebots zu schaffen. Sachverhalt: Ausgangslage Mit der planmäßig zum 31.12.2008
auslaufenden ÖPNV-Pauschale des Kreises in Höhe von rd. 36.000,00 Euro wurden
zumindest anteilig die Kosten eines AST sowie zusätzliche Fahrten an Schultagen
auf den Linien 261 und 263 finanziert. Eine Verlängerung des Zeitraums der
Gewährung einer ÖPNV-Pauschale durch den RBK erfolgt nicht. Es stellte sich für
die Verwaltung die Frage, ob andere Alternativen bestehen, ein komfortables und
angemessenes Angebot im Rahmen des ÖPNVs anzubieten zu können. Diesbezüglich
haben in Abstimmung zwischen dem RBK und der Stadt Gespräche stattgefunden, die
auf Auswertungen der AST-Abrechnungen der Stadt Wermelskirchen beruhen. Die
Auswertung erfasst einen Zeitraum von Januar bis November 2007 mit insgesamt
rd. 810 Fahrgästen. Der RBK hatte
der Stadt zuvor in Aussicht gestellt, die tatsächlich nachgefragten AST-Angebote
im Rahmen eines bedarfsorientierten, aber liniengebundenen TB-Konzepts des RBK
ab dem kommenden Fahrplanwechsel (FPW) am 14.12.2008 zu übernehmen, zumal das
vorhandene TB-angebot des RBK auf den Linien 239/240, 261, 262 und 662 sich in
Wermelskirchen bereits seit Jahren erfolgreich etabliert hat. Es wäre mit einer
Ausweitung dieses Konzepts ein homogenes
und übersichtliches Angebot mit stärkerer Nachfrage gegeben. Vorteilhaft für den Fahrgast wäre ebenfalls,
dass der AST-Zuschlag entfiele und Inhaber von Abos, Zeitkarten etc. überhaupt
keinen Fahrpreis zahlen müssten. Mögliche
Substitution des AST-Angebots durch den Taxibus Um eine
differenzierte Betrachtung zu ermöglichen, wurden die AST-Nutzungsdaten
verschiedener Bedienungsachsen/-korridoren bzw. der Systematik der vorhandenen
Linien 261, 263 und 266 zugeordnet. Die
Auswertungsdaten liegen der Stadt- und Kreisverwaltung fahrten- und
haltestellenscharf vor, so dass die vorhandenen Nachfrageschwerpunkte des
AST-Verkehrs identifiziert werden konnten. Hieraus wurden die nachstehenden vom
RBK angebotenen Vorgehensweisen entwickelt: bisheriger
AST-Bedienungs-Korridor Dhünn (Linie 261): Das AST-Angebot
im Bedienungsbereich Dhünn bzw. im Korridor der Linie 261 von WK-Zentrum nach
Dhünn-Halzenberg hatte in 2007 rd. 200 Fahrgäste an allen Verkehrstagen
(VT) zu verzeichnen, mit Hauptlast montags-freitags. Am Wochenende
ist die AST-Nachfrage sehr schwach ausgeprägt. In der Gegenrichtung (einzige
angebotene AST-Fahrt um 22:45 Uhr) nach WK-Mitte waren überhaupt keine
Fahrgäste zu verzeichnen. Ab
Fahrplanwechsel 2008 wird der RBK in diesem Bedienungskorridor die bestehende
RVK-Linie 261 (verkehrt bereits am Wochenende als TB-Linie) von WK-Zentrum nach
Dhünn-Halzenberg um folgende TB-Fahrten (als direkte Abbringer von der Linie
260 am WK Busbf.) ergänzen (neuer Fahrplan in Anlage 1): - mo-do: 21:20, 22:20 Uhr - freitags: 21:20, 22:20, 23:20, 00:20 Uhr - samstags: 20:20, 22:20, 00:20 Uhr - sonntags: 20:20, 22:20 Uhr Es erfolgen
nach Planung des RBK keine Rückfahrten von Dhünn-Halzenberg bisheriger
AST-Bedienungs-Korridor Dabringhausen (Linie 263): Die
AST-Nachfrage von WK-Zentrum nach Dabringhausen (und zurück) ist mit 422
Fahrgästen/Jahr am stärksten; rd. ein Viertel der Fahrgäste hatte dabei
Rückfahrten in Richtung Innenstadt angefordert. Das Gros der Nachfrage ist im
Bereich der regulären Haltestellen der Linie 263 zu verzeichnen. Der Kreis wird
dieses Angebot durch Taxibusfahrten auf der RVK-Linie 263 von WK-Busbf. (dort
als direkter Abbringer von der Linie 260 aus Köln) über Arnzhäuschen nach
Dabringhausen und zurück über Grünenbäumchen nach WK-Zentrum substituieren
(neuer Fahrplan in Anlage 2): - mo-do: 21:20, 22:20 Uhr - freitags: 21:20, 22:20, 23:20, 00:20 Uhr - samstags: 20:20, 22:20, 00:20 Uhr - sonntags: 20:20, 22:20 Uhr bisheriger
AST-Bedienungs-Korridor Pohlhausen/Neuenflügel (Linie 266): Die
AST-Nachfrage in Richtung Pohlhausen/Neuenflügel ist mit insgesamt ca. 70
Fahrgästen im gesamten Jahr sehr gering, das Angebot wird nach Auswertung
des RBK hauptsächlich montags-freitags angenommen. Das AST nach
und von Richtung Pohlhausen/Neuenflügel wird wegen zu geringer Nachfrage
samstags sowie sonn-/feiertags nicht durch den RBK angeboten. Montags bis
freitags wird der Kreis den bisherigen AST-Verkehr, trotz geringer Nachfrage,
durch Taxibusfahrten auf der RVK-Linie 266 von WK-Busbf. nach Pohlhausen/Neuenflügel
ersetzen (neuer Fahrplan in Anlage 3): - mo-do: 21:17, 22:17 Uhr - freitags: 21:17, 22:17, 23:17, 00:17 Uhr - sams-sonn: keine zusätzliche TB-Bedienung Seitens des
Kreises werden ebenfalls keine Rückfahrten von Pohlhausen/Neuenflügel nach
WK-Zentrum angeboten. bisheriger
AST-Bedienungsbereich Im Wolfhagen: Das Angebot im
AST-Bedienungsbereich Im Wolfhagen wurde von insgesamt rd. 100 Fahrgästen im
gesamten Jahr in beiden Richtungen nachgefragt; der aktuelle AST-Fahrplan
sieht dort eine Bedienung montags-freitags, vor- und nachmittags vor. Der
Bürgerbusverein Wermelskirchen hatte bereits Anfang des Jahres Interesse an
einer Bedienung dieses Bereiches bekundet. Seitens der
Stadt wurden Gespräche mit dem Bürgerbusverein geführt, der gemäß eigenen
Angaben nach einem Vorstandsbeschluss die Bedienung mit einem regelmäßigen
Fahrplanangebot übernehmen wird. Durch den regelmäßigen Verkehr werden
Zugangshemmnisse abgebaut. Seitens des Bürgerbusvereins wird auch mit einer
höheren Nachfrage als im AST-Verkehr gerechnet. Diese Auffassung wird auch von
der Verwaltung geteilt. bisherige
AST-Bedienung von Dreibäumen / Sonne / Dabringhausen nach Altenberg: Die bisherige
AST-Bedienung der Stadt (Ex-Buslinie 434) montags-freitags von Dreibäumen /
Sonne / Dabringhausen nach Altenberg (und zurück) wurde nur von 7 Fahrgästen
im Jahr nachgefragt. Eine Übernahme dieser Linie in das Taxibuskonzept des
Kreises kann nicht erwartet werden. Der ursprüngliche Zweck dieses Angebots ist
durch Wegzug der Nutzer entfallen. Die Verwaltung vertritt die Auffassung, dass
sich diese Linie für eine touristische Nutzung eignen würde. Als Ersatz sollte
zügig ein touristisches Verkehrskonzept erarbeitet werden, das dann auch
offensiv von der Stadt Wermelskirchen beworben werden könnte. Grundsätzliche
Bewertung des Angebots des RBK zur Substitution des AST durch ein
Taxibuskonzept Aus
planerischer Sicht ist die Substitution des AST-Angebots durch ein einheitliches
Taxibuskonzept sinnvoll. Das ÖPNV-Angebot wird dadurch übersichtlicher, besser
über die regulären Fahrpläne des VRR vermarktet und wäre für Inhaber von
Monatskarten etc. sogar kostenlos. Es kann von einer höheren Zahl an Fahrgästen
ausgegangen werden. Es entfällt jedoch bei einem liniengebundenen System wie dem
Taxibus die individuelle Haustürbedienung. Dieses ist nach Aussage des RBK aus
rechtlichen Gründen auch nicht möglich, wirkt sich jedoch nur in wenigen
Ausnahmefällen, also für die in den entfernten Ortschaften wohnenden Fahrgäste
nachteilig aus, da die Fahrt an der regulären Bushaltestelle endet. Soweit vom
Fahrgast eine Haustürbedienung gewünscht wird, kann die Fahrt nach Auskunft von
RBK und Verkehrsunternehmen zum
Taxentarif von der Bushaltestelle für die letzten Meter auf eigene Rechnung
fortgesetzt werden. Hinsichtlich der wegfallenden Wochenendbedienung nach
Pohlhausen und Neuenflügel sowie der entfallenden Rückfahrten von dort und der
ebenfalls entfallenden Rückfahrten von Dhünn bleibt festzustellen, dass die
Nachfrage sehr gering ist bzw. überhaupt nicht vorhanden war. Der Vorschlag der Stadt, diese Fahrten aus Gründen der
Verteilungsgerechtigkeit innerhalb des Stadtgebiets dennoch anzubieten, zumal
bei geringer Nachfrage auch keine wesentlichen Kosten produziert würden, konnte
vom RBK aus Gründen der Gleichbehandlung nicht angenommen werden. Durch die vom Kreis angebotene Übernahme der AST-Fahrten
kann die Stadt jährlich ca. 9.000,00 - 12.000,00 € einsparen. Aus Mitteln der ÖPNV-Pauschale finanzierte Fahrten der
Linien 261 und 263 Analog zum bisherigen AST-Angebot
finanziert die Stadt auch aus Mitteln der wegfallenden ÖPNV-Pauschale
zusätzliche Fahrten an Schultagen auf den Linien 261 und 263. Hierzu existiert seit Dezember 2004
eine vertragliche Vereinbarung zwischen Stadt und dem Verkehrsunternehmen mit
einem Gesamtumfang von rd. 25.000,00 € / Jahr. Aufgrund der hohen Schülernachfrage
besteht Einigkeit mit dem RBK, dass das Angebot weitergeführt werden soll. Der
RBK ist bereit, dieses Angebot ab FPW im Dezember 2008 aus Kreismitteln zu finanzieren,
allerdings nur in Kombination mit dem oben festgelegten TaxiBus-Paket. Der Kreis kündigt an, das TB-Konzept
in seinen kommenden Verkehrsausschuss am 17.09.2008 einzubringen, final soll
es einen Beschluss des Kreistages am 16.10.2008 geben. Anlage/n: Linienpläne
261, 263 und 266
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