Vorlage - RAT/1526/2009  

 
 
Betreff: Mehrgenerationenplatz Gartenfeld
Status:öffentlich  
Verfasser:Herr Haaser
Federführend:Amt für Jugend, Bildung und Sport Bearbeiter/-in: Clemm, Rainer
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Vorberatung
10.02.2009 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses geändert beschlossen   
Rat der Stadt Vorberatung
23.03.2009 
Sitzung des Rates der Stadt ungeändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

Der Rat der Stadt beschließt:

Die Spielfläche Gartenfeld II (oben, in Wohnbebauung eingebetet) soll zu einem Mehrgenerationenplatz umgestaltet werden.

Die Finanzierung der entstehenden Kosten in Höhe von ca. 60.000 € ist zu prüfen.

 

Sachverhalt:

Sachverhalt:

 

1.      Vorgeschichte

 

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung vom 19.08.2008 im Beschluss zu der Vorlage RAT/1323/2008-1-1 (Verbesserung der Spielplatzsituation in Wermelskirchen) dem Rat empfohlen zunächst die Spielflächen Gartenfeld I. und II. im jetzigen Zustand zu belassen. Dieser Beschluss wurde in der JHA Sitzung vom 04.11.2008 bekräftigt, allerdings wurde die Verwaltung beauftragt ein Konzept / Kostenplan über eine multifunktionale Spielfläche für Senioren, Jugendliche und Kinder (nachfolgend Mehrgenerationenplatz benannt) zu erarbeiten und die Mittel dafür bereitzustellen.

 

2.      Begründung

 

·         Einleitung

Der Geburtenrückgang und die steigende Lebenserwartung führen zu einem zunehmenden Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung. Gleichzeitig zeigen viele Senioren bis ins hohe Alter Mobilität und Bewegungslust. In verschiedenen Städten und Gemeinden werden daher Spielplätze eingerichtet, auf denen Großeltern nicht nur auf ihre Enkelkinder aufpassen, sondern auch selbst aktiv mitspielen können.

 

·         Was ist ein Mehrgenerationenplatz?

Unter einem Mehrgenerationenplatz versteht man einen Platz mit Spiel- und Bewegungsangeboten für alle Generationen. Das Konzept sieht vor, dass die entsprechenden (Spiel-) Plätze zusätzlich zu den Kinder- und Jugendspielgeräten mit seniorengerechten Fitness- und Freizeitgeräten, also beispielsweise mit Boule, Balancierbalken oder Beweglichkeitstrainern, ausgestattet werden.

Gemeint ist also eine Anlage mit robustem „Spielgerät“, mit Stationen für das Fitness- und Geschicklichkeitstraining, auf der sich gleichermaßen Kinder und Jugendliche, ebenso wie Erwachsene und auch Senioren in ihrer Freizeit betätigen können.

 

·         Warum ist ein Mehrgenerationenplatz sinnvoll?

Wenn man die Begegnung von Menschen, jung und alt, fördern möchte, ist das Schaffen von Räumen in denen der Kontakt ermöglicht wird, als gesellschaftliche Notwendigkeit zu sehen. Dabei kann die Kombination von jungen und älteren Spielplatzbesuchern das Miteinander der verschiedenen Generationen fördern und somit auch eine unterstützende Wirkung auf Familien und die Gesellschaft haben. Die Einrichtung von Mehrgenerationenplätzen würde somit auch einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Familienfreundlichkeit in einer Kommune bedeuten.

Vor allem Kinder brauchen Spiel für ihre Persönlichkeitsentwicklung, aber auch Heranwachsende und die Senioren finden im Spiel Freude und Entspannung. Je attraktiver die Spielangebote, desto größer der Anreiz, sich damit auseinander zu setzen. Auf diese Weise wird Bewegungsarmut, sozialer Isolierung und reduzierter Sinneserfahrung entgegengewirkt.

Für Senioren bieten Mehrgenerationenplätze eine interessante Möglichkeit, sich mit Unterstützung geeigneter Geräte an der frischen Luft zu bewegen und damit auch einer eventuellen Vereinsamung in ihrer Wohnung vorzubeugen. Damit einher geht eine gesundheitsfördernde Wirkung, denn Bewegung und Sport gelten als geeignetes Mittel zur Vorbeugung verschiedener Krankheiten.

 

·         Wie kann ein Mehrgenerationenplatz aussehen?

Am 04.12.08 trafen sich Mitarbeiter des Amtes 51 und 50 mit den Verantwortlichen der Stadt Lengerich, die im Frühjahr 2008 einen Mehrgenerationenpark eröffnet haben, um sich mit ihnen über die bereits gemachten Erfahrungen auszutauschen. Vorhanden sind dort verschiedene Fitnessgeräte, unterschiedliche Sitzgelegenheiten (auch mit Outdoorspieltischen wie Mühle, Schach, etc.), Balanciergeräte und in einer Ecke des Platzes wurde für Jugendliche eine Aufenthaltszone eingerichtet.

Als wichtigste Erfahrung teilten die Kollegen mit, dass die Anwohner von Beginn an in die Planung miteinbezogen wurden. So wurde schon in der Planungsphase ein Workshop zu Ausgestaltungsmöglichkeiten des Parks mit den Anwohnern durchgeführt. Dadurch sind Schäden durch Vandalismus seit der Eröffnung relativ gering, da die Nutzer des Parks sich mit der Anlage identifizieren. Selbst Graffitis sind dort weder auf den Geräten selbst, noch in der Umgebung zu finden.

Insgesamt kann als Ergebnis festgehalten werden, dass das Konzept der Stadt Lengerich aufgegangen ist. Der Park wird gleichermaßen sowohl von Kindern, Jugendlichen, als auch von Erwachsenen und Senioren angenommen, wobei das Angebot an (Spiel-) Geräten noch nicht endgültig steht und auch prozessual angepasst werden soll. So ist z.B. eine robuste Grillstelle als zusätzliches Angebot für den kommenden Sommer noch geplant.

 

·         Gartenfeld II als Standort für einen Mehrgenerationenplatz

Die Spielfläche Gartenfeld II ist im jetzigen Zustand als Spielfläche unattraktiv. Sie müsste umgestaltet werden, wenn sie sinnvoll genutzt werden soll. Diese Fläche als Mehrgenerationenplatz zu gestalten bietet sich an, da in Neugartenfeld durch das Altenzentrum und die Diakonie 22 neue Wohneinheiten (6 Einzel- und 16 Ehepaarwohneinheiten) für Senioren mit Betreuung im Herbst 2008 geschaffen wurden. Zudem sind in direkter Nachbarschaft der bereits bezogenen betreuten Wohnformen 10 weitere Wohneinheiten und eine Wohngemeinschaft mit nochmals 10 Plätzen für Senioren geplant und werden in naher Zukunft umgesetzt werden. Zwar soll im Rahmen des städtebaulichen Vertrages „Neugartenfeld Tente-Rollen“ auch ein Spielplatz von dem Bauträger errichtet werden, dieser ist aber allein aufgrund der geplanten Fläche nicht als Mehrgenerationenplatz geeignet. Wenn man nun noch berücksichtigt, dass in Gartenfeld und Neugartenfeld auch noch weitere Senioren wohnen, die nicht an eine der genannten Einrichtungen oder geplanten Wohneinheiten leben, so ergibt sich ein realistisches Potential an möglichen Nutzern mehrerer Generationen für den Mehrgenerationenplatz.

 

 

In der JHA-Sitzung am 10.02.09 wird eine Powerpointpräsentation mit Bildern des Mehrgenerationenplatzes Gempt als Beispiel, sowie Gestaltungsvorschläge für Gartenfeld II. gezeigt. Bei der tatsächlichen Umsetzung im Falle eines entsprechenden Beschlusses ist geplant das KiJuPa, die Anwohner und die Träger der Seniorenwohneinheiten in Form eines Workshops beteiligt werden.

 

 

3.      Kostenplan

 

·         Feste Kosten:                            Flächenumgestaltung (Voraussetzung) ca. 35.000,00 €

·         Variable Kosten:              Neubeschaffung Kleinkindspielgeräte, Mehrgenerationengeräte, Sitzgelegenheiten ca. 25.000,00 €

 

 

 

FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

X

Ja

 

Nein

FINANZIELLE ABSICHERUNG DER AUSGABEN BEI:

 

Gesamtkosten der Maßnahme Beschaffungs/ Herstellungskosten einschl. MWSt.)

zur Verfügung stehende Mittel:  Ansatz, Ausgaberest

Verpflichtungsermächtigung

 

EUR

 

EUR

 

EUR

Jährliche zusätzliche Folgekosten:

 

EUR

 

Keine

Der Betrag steht haushaltsmäßig in voller Höhe zur Verfügung: (bei Nein: Stellungnahme der Kämmerei erforderlich)

 

 

Ja

 

Nein

 

 

 

Datum, Unterschrift