Vorlage - RAT/1926/2010  

 
 
Betreff: Schließung des Kinder- und Jugendtreffs Braunsberg zum 31.08.2010
Status:öffentlich  
Verfasser:Herr Haaser
Federführend:Jugendamt Bearbeiter/-in: Clemm, Rainer
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Vorberatung
06.07.2010 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses geändert beschlossen   
Rat der Stadt Vorberatung
12.07.2010 
7. Sitzung des Rates der Stadt geändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

Der Rat der Stadt Wermelskirchen beschließt:

Der kommunale Kinder- und Jugendtreff Braunsberg wird zum 31.08.2010 aufgegeben.

Die Verwaltung wird beauftragt eine externe Nutzung für das Blockhaus zu prüfen. Der Container soll abgebaut werden.

 

 

Sachverhalt:

Sachverhalt:

 

1.  Vorgeschichte
In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses vom 23.09.1997 wurde beschlossen den Kinder- und Jugendtreff Braunsberg zu errichten. Grundlage dafür waren die zunehmenden Probleme mit Kindern und Jugendlichen im damaligen Neubaugebiet, die trotz der vorhandenen Spielfläche mit Bolzplatz keine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für sich finden konnten.

Die Situation verschärfte sich dadurch, dass die Übergangshäuser der Stadt im Igelweg in den Jahren ab 1997 bis etwa 2005 mit Aussiedlerfamilien belegt wurden. Besonders in den Sommermonaten hielt sich die Gruppe der vorwiegend männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Freien auf, häufig kamen dann andere jugendliche Aussiedler aus dem Raum Remscheid, Solingen und Wuppertal hinzu.

Die Problematik wurde nach außen durch mutwillige Zerstörungen, nächtliche Ruhestörungen und Lärmbelästigungen sichtbar. Konflikte, sowohl zwischen den Generationen als auch zwischen den in den Übergangshäusern untergebrachten Familien und den übrigen Bewohnern, häuften sich. Letztendlich eskalierte die Situation und gipfelte in der Vergewaltigung eines Mädchens im Sommer 1999.

    

2.  Fachliche Stellungnahme der Verwaltung

     Seit 2006 sind keine Spätaussiedler mehr zugewiesen worden, so dass sich die Problematik der Integration von Bewohnern mit Migrationshintergrund im Laufe der Jahre entschärft hat und heute nicht mehr gegeben ist. Aufgrund der fehlenden stadtteilbezogene Brisanz fällt der ursprüngliche Grund für den Betrieb der städtischen Kinder- und Jugendarbeit weg. Braunsberg ist heute ein Stadtteil, wie jeder andere in Wermelskirchen auch und auf keinen Fall mehr als „sozialer Schwerpunkt“ zu bezeichnen. Die Wohnqualität liegt eher über dem Durchschnitt im Vergleich zu anderen Stadtteilen.

     Obwohl die Bewohnerstruktur des Wohngebietes Braunsberg sich nicht signifikant verändert hat, haben sich die Besucherzahlen des Kinder- und Jugendtreffs verringert. Die Zahlen sanken von anfangs 20-25 Kindern und 15 Jugendlichen durchschnittlich pro Angebot auf heute 8-10 Kindern und 5-8 Jugendlichen. Die Gründe für den Rückgang der Besucherzahlen werden in den veränderten Lebenslagen der Kinder und Jugendlichen gesehen. Der Bedarf an pädagogisch betreuter Freizeitgestaltung hat sich verringert.

 

     Im Zuge der Haushaltskonsolidierung der Stadt Wermelskirchen sind auch im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit Einsparungen unvermeidlich. Hier besteht nur die Möglichkeit in den Bereichen Braunsberg oder Kattwinkelsche Fabrik Einschnitte vorzunehmen. Da die Angebote der Kattwinkelschen Fabrik bereits erheblich durch die Einsparung im Personalbereich (Nicht-Besetzung einer Stelle  im Jugendbereich) gekürzt werden, erscheint es nicht vertretbar hier weitere Einsparungen vorzunehmen. Darüber hinaus ist die Kattwinkelsche Fabrik als der zentrale Ort für die städtische Kinder- und Jugendarbeit zu sehen ist. Seit 2008 ist die Kattwinkelsche Fabrik nicht nur Jugendeinrichtung, sondern Jugendkunstschule mit einem entsprechend qualitativ sehr hohen Angebot, das sich an alle Kinder- und Jugendeinwohner der Stadt richtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

3.  Finanzielle Auswirkungen:

Neben der Einsparung von Materialkosten, Kosten für Unterhaltung und Anschaffung von Gebrauchsgegenständen für die laufenden Angebote der Kinder- und Jugendarbeit fallen die Personalkosten für die Honorarkräfte weg. Durch eine mit der Schließung zusammenhängenden Umstrukturierung im Sachgebiet Jugendförderung kann zusätzlich eine halbe Stelle eines Sozialarbeiters / einer Sozialarbeiterin im Amt 51 eingespart werden. Die Einsparungen stellen sich dar wie folgt:

 

 

     Die eventuell zu erzielenden Einsparungen auf das Gebäude bezogen können nicht beziffert werden, da erst geprüft werden muss, in wie weit das Gebäude veräußert oder vermietet werden kann. Vorstellbar ist, dass das Gebäude den freien Trägern zur Verfügung gestellt wird.

 

FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

X

Ja

 

Nein

FINANZIELLE ABSICHERUNG DER AUSGABEN BEI:

 

Gesamtkosten der Maßnahme Beschaffungs/ Herstellungskosten einschl. MWSt.)

zur Verfügung stehende Mittel:  Ansatz, Ausgaberest

Verpflichtungsermächtigung

 

EUR

 

EUR

 

EUR

Jährliche zusätzliche Folgekosten:

 

EUR

 

Keine

Der Betrag steht haushaltsmäßig in voller Höhe zur Verfügung: (bei Nein: Stellungnahme der Kämmerei erforderlich)

 

 

Ja

 

Nein

 

 

 

Datum, Unterschrift