Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr beschließt, die Alternativroute gemäß dem Beratungsergebnis umzusetzen. Sachverhalt:
Der Ratsbeschluss vom 13.05.2013, den gegenläufigen Radverkehr in der Telegrafenstraße aufzuheben, wurde zwischenzeitlich umgesetzt.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr beschließt, gemäß § 7 Buchstabe F der Zuständigkeitsverordnung der Stadt Wermelskirchen, eine alternative Routenführung der Balkantrasse in West-Ost-Richtung.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass Alternativrouten auch im Rahmen des sogenannten Behördentermins besprochen wurden.
Im Zusammenhang mit der Aufhebung durch den Rat, aber auch zur Beurteilung von Alternativrouten für den Radverkehr (in West-Ost-Richtung) fand am 11.06.2013 ein Behördentermin statt, in dem verschiedene Routen vorgestellt wurden. Gemäß Einladung der Bezirksregierung haben folgende Institutionen an dem Behördentermin teilgenommen:
Bezirksregierung Kreispolizei Kreisverwaltung Ältestenrat (als Vertreter des Rates) ADFC (als Sachverständiges Gremium) Städtische Straßenverkehrsbehörde Stadtverwaltung
Die Alternativrouten (fünf) sind zeichnerisch erfasst und dargestellt (siehe Anlage 1). Im Behördentermin wurden die Routen nach Kriterien wie: Verkehrssicherheit, Infrastruktur, Attraktivität und Kosten vorgestellt und erörtert (siehe Anlage 2, 3 und 4). Die vorliegenden Bewertungsnoten wurden durch die verschiedenen Fachämter erarbeitet.
Die Beteiligten des Behördentermins haben keine Alternativroute festgelegt oder favorisiert. Die Alternativroute 5 wurde auf Grund fehlender Relevanz für eine Problemlösung nicht besprochen.
Maßgeblich für die Entscheidung über Alternativrouten ist jedoch der Auftrag an die Verwaltung siehe die Sitzung des StuV vom 11.03.2013 Alternativrouten vorzuschlagen.
Handlungsbedarf: Beschluss über die Routenführung der Panorama-Radwege
Die bislang unentschiedene bzw. vorläufige Radverkehrsführung durch die Innenstadt behindert seit Wochen die in Abstimmung mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis erforderliche Freigabe des neuen Radwegweisungskatasters sowie die notwendige Ausweisung der Trasse. Das Kataster basiert auf der Einrichtung des sogenannten Knotenpunktsystems, an dem sich die Radfahrer langfristig orientieren sollen. Zum Hintergrund des Beschilderungskatasters wird auf das Projekt der Regionale 2010 sowie die in den Beschlussvorlagen RAT/1952/2010 und RAT/2275/2012 dargestellten Sachverhalte verwiesen.
Im Rahmen dieses Förderprogrammes für die gesamte Region Köln-Bonn wurde das Projekt „RadRegionRheinland“ ins Leben gerufen. Als Projektteilnehmer erarbeitet die Stadt Wermelskirchen in Zusammenarbeit mit dem Rheinisch-Bergischen-Kreis seit 2007 ein aufwendiges Knotenpunktsystem nach Benelux-Vorbild. Hierauf basierend wurden 110 Schilderstandorte sowie 11 Knotenpunktstandorte (Orientierungspunkte) festgelegt. Die Ausschreibung dieser Beschilderung erfolgt zentral über die Stadt Köln. Die Montage der Schilder und Knotenpunkte soll bis Ende 2013 abgeschlossen sein. Dem Radfahrer soll durch diese Beschilderungen größtmögliche Flexibilität, Orientierung und Sicherheit geboten werden. Gleichzeitig wird eine gesamtstrukturelle Verbesserung des bestehenden Radverkehrsnetzes NRW erreicht.
Die Stadt Wermelskirchen wird damit Teil eines großen regionalen Radverkehrsnetzes und ist umgehend gefordert, eine zeitnahe Entscheidung herbei zu führen. Mit Blick auf das Investitionsvolumen und der Abstimmungsnotwendigkeit mit anderen Städten ist es wichtig, eine belastbare und auf lange Jahre ausgerichtete Routenführung zu abschließend festzustellen.
Infrastruktureller und regionaler Mehrwert
Es wird deutlich, dass sich der im April 2012 eröffnete Panorama-Radweg Balkantrasse sich bei Anwohnern und Besuchern der Stadt Wermelskirchen zu einem Erfolgsmodell entwickelt hat. Bürger jeden Alters und Freunde verschiedenster Bewegungsformen haben ihn „adoptiert“ Fußgänger, Jogger, Gassi-Geher, Inline-Skater, Rollstuhl- und Rad- und Tandemfahrer finden ihn gleichermaßen anziehend.
Dazu passend wird am 21. Juli 2013 zum Einjährigen der „Balkantrasse“ ein Jubiläumfest am Standort unseres Fahrradfachbetriebes an der Grünestraße veranstaltet. Da auch die angrenzende Radroute „Wasserquintett“ Grund zu feiern hat, handelt es sich um eine interkommunale Veranstaltung. Gemäß der Devise „Mit dem Fahrrad durch 6 Städte“ beteiligen sich sowohl die Nachbarstädte Burscheid und Remscheid als auch Hückeswagen, Radevormwald und Wipperfürth. Von der Ausstrahlung einer guten kommunalen Nachbarschaft „in einer starken Region“ profitiert Wermelskirchen im Kontext einer Überregionalität in besonderem Maße.
Wie bereits im Förderbescheid der Bezirksregierung für das Vorhaben “Rad-/Gehweg auf der ehemaligen Bahntrasse ´Balkanexpress´ im Stadtgebiet Wermelskirchen“ festgeschrieben, sichern folgende Verbesserungen die grundsätzliche Förderfähigkeit des Vorhabens:
Das Projekt hat zwischenzeitlich ein großes Maß an positiver Eigendynamit gewonnen: Besucherzuwachs, Nachfragesteigerung bei Gastronomie- und Einzelhandel, verbesserte Nahmobilität von Kindern können heute konstatiert werden.
Die Ausweisung einer geeigneten Routenführung muss dem Anspruch der Attraktivitätssteigerung der Stadt Wermelskirchen dienen und dabei im überregionalen Kontext und in den Nutzeransprüchen der Verkehrsteilnehmer(Touristen) gedacht werden.
Anlage/n: Lageplan mit Alternativrouten Bewertungsmatrix / Verkehrssicherheit Bewertungsmatrix / Infrastruktur, Attraktivität Bewertungsmatrix / Kosten, Zeit
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