Vorlage - RAT/0309/2003  

 
 
Betreff: Umbenennung der Bandweberstraße
Status:öffentlich  
  Aktenzeichen:60
Federführend:Bauverwaltungsamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr Entscheidung
08.12.2003 
43. Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr ungeändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Finanzielle Auswirkungen

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr hebt seinen Beschluss vom 06.10.2003 auf und benennt die Erschließungsstraßen im neuen Gewerbegebiet “Ostringhausen” wie folgt:

 

1.         Haupterschließung (Planstraße 1)                             Bandwirkerstraße

 

2.         die abzweigende Straße (Planstraße 2)                     Feilenhauerstraße

Sachverhalt:

Sachverhalt:

 

Auf die Beschlussfassung bezüglich der Vorlage RAT/0219/2003 im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr am 06.10.2003 wird verwiesen. Der Ausschuss hatte beschlossen, die neuen Straßen im Bereich des “Gewerbegebietes Ostringhausen” mit “Bandweberstraße” zu benennen.

 

Nach diesem lang diskutierten Beschluss war die Reaktion in der Presse (Berichterstattung und Leserbriefe) beachtlich. Am 14.10., 16.10. und 21.10. war die Namesgebung Gegenstand der Kritik einiger Bürger. Auch einige Anrufer aus Sellscheid hielten Bandwirker für den besseren Begriff.

 

Herr Günter vom Stein hat mit Schreiben vom 06.11.2003 umfangreiche historisch einwandfreie Unterlagen vorgelegt (siehe Anlagen) , aus denen sich die Tradition der Bandwirker im Bergischen Land ergibt. Er plädiert dafür, zum einen die Bandweberstraße in Bandwirkerstraße umzubenennen und das Handwerk der “Feilenhauer”, das in der gleichen Zeit ebenfalls sehr verbreitet war, bei der Namensgebung ebenfalls zu berücksichtigen.

 

Gestützt wird dieser Antrag auch von Herrn Lothar Kellermann vom Bergischen Geschichtsverein. (siehe Auszug aus der BM vom 21.10.03)

 

Die Details in einzelnen:

 

Bandwirker kommt von Werken/ Wirken, wie Handwerker mit eigener Werkstatt und hat daher nichts mit textiler Wirkerei, ähnlich Strickerei (mit Nadel und Platinen) nach allen Seiten dehnbarer Ware zu tun.

 

Auffällig und interessant ist folgende Recherche von Herrn vom Stein:

 

Im Einwohner Adressbuch von 1904 von Wermelskirchen hat er nur 4 Seiten kopiert (siehe ANLAGE ) und fand eine Vielzahl von Bandwirkern und auch Feilenhauern in z. T. nur 5 Hofschaften. Im Adressbuch 1911/12 sind von insgesamt 16.376 Einwohnern (ohne Dhünn) insgesamt 663 selbstständige Bandwirker registriert. Es finden sich nicht ganz so viele Feilenhauer, aber auch eine ganze Menge.

 

1925 gab es in Wermelskirchen 962 Bandstühle, wenige davon in Fabriken.

 

Gerade in der Nähe des neuen Gewerbegebietes waren Bandwirkereien (Hünger, Ober- und Unterwinkelhausen) und Feilenhauer (Pohlhausen, Bollinghausen, Sellscheid) wichtige vertretene Handwerke. Die Verwaltung bittet den Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr, den Beschluss vom 06.10. nochmals zu überdenken.

 

Sie schlägt vor, nach dem ursprünglichen Beschlussvorschlag zu verfahren, und die neuen Straßen im Gewerbegebiet mit den Namen “Bandwirkerstraße” und “Feilenhauerstraße” zu versehen und damit zweien der ursprünglichsten bergischen Handwerke ein Denkmal zu setzen.

Die Straßenschilder werden in diesem Fall mit erläuternden Schildern versehen.

 

Da das Bandwirkerhandwerk das häufigere in dieser Zeit war, soll die Haupterschließungstraße so benannt werden.

Anlage/n:

Anlage/n:

 

historische Unterlagen zum Thema

(vorgelegt von Herrn Günter vom Stein)

FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

 

Ja

x

Nein

FINANZIELLE ABSICHERUNG DER AUSGABEN BEI HAUSHALTSSTELLE:

 

Gesamtkosten der Maßnahme (Beschaffungs/Herstellungskosten
einschl. MWSt.)

zur Verfügung stehende Mittel:

 Ansatz, Ausgaberest

Verpflichtungsermächtigung

 

EUR

 

EUR

 

EUR

Jährliche zusätzliche Folgekosten:

 

EUR

 

Keine

Der Betrag steht haushaltsmäßig in voller Höhe zur Verfügung:
(bei Nein: Stellungnahme der Kämmerei erforderlich)

Stellungnahme des Rechnungsprüfungsamtes
Gegen den Vergabevorschlag bestehen - keine - Bedenken.

 

 

Ja

 

Nein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Datum, Unterschrift

 

 

Datum, Unterschrift