Vorlage - RAT/3138/2015  

 
 
Betreff: Antrag der Fraktionen von CDU, Bürgerforum und Bündnis 90 / Die Grünen vom 09.11.2014 zur Verbesserung der Elektromobilität in Wermelskirchen
Status:öffentlich  
Federführend:Amt für Stadtentwicklung Bearbeiter/-in: Zemella, Brigitte
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umwelt und Bau Vorberatung
02.06.2015 
Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Bau (offen)   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Finanzielle Auswirkungen
Anlagen:
CDU_Buefo_Gruene_Elektromobilitaet_141109-1  
Anlage 2_ Info eFahrzeuge LSW  

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Umwelt und Bau nimmt die Ausführungen zur Elektromobilität zur Kenntnis.

     


Sachverhalt:

 

Die Antragsteller sehen in der lokalen Nutzung der Elektromobilität erhebliche Chancen und Entwicklungspotenziale. Zudem werden positive Effekte bei der Verbesserung des Klimaschutzes, der Mobilität allgemein und bei der Integration des lokalen Tourismus erwartet. Vor diesem Hintergrund bitten die Antragsteller um die Beantwortung folgender Fragen:

 

 

  1. Welche Arten von Elektrofahrzeugen könnten zu unterschiedlichen Zwecken lokal und regional genutzt werden ?

 

Es gibt inzwischen zahlreiche Fahrzeuge auf dem Markt: PKW (fast aller Hersteller) und gewerblich nutzbare Fahrzeuge (E-Transporter). Daneben zählen E-Busse, E-Bikes, Elektrofahrräder (Pedelecs und S-Pedelecs), Fun-Mobile und Rollstühle zu den elektrisch angetriebenen Verkehrsmitteln im Stadtverkehr. Eingesetzt werden können die E-Fahrzeuge als öffentliche Verkehrsmittel, als private Autos, als Dienstfahrzeuge, im Wirtschaftsverkehr und im E-Car-Sharing oder im E-Bike-Sharing. Je nach Einsatzzweck kann man sich für rein batterieelektrische Fahrzeuge oder sog. Plug-In-Hybride entscheiden. Letztere haben eine deutlich längere Reichweite. Weitere Angaben zu E-Fahrzeugen finden sich in Anlage 2.

 

 

 

  1. Welche Projekte und Nutzungskonzepte gibt es bereits in unseren Nachbarstädten ?

 

Die Projekte in den Nachbarstädten sind vielfältig und zum Teil aus Förderprogrammen (Stichwort: Modellregion Elektromobilität) heraus entstanden: Car-Sharing, Aufbau von elektrifizierten Fahrzeugflotten, Mobilitätspunkte als Bindeglied zwischen verschiedenen Verkehrsträgern, Planung von Infrastrukturmaßnahmen usw.

 

Tabelle: Übersicht einiger Aktivitäten der Nachbarstädte:

 

wo

Federführung

Maßnahmen

Remscheid

EWR GmbH

Elektrotankstellen

  • Pedelec-Ladestationen
  • Ökostromtankstellen
  • Elektromobilität & Car-Sharing
  • eigene Flotte mit Pedelecs, Elektrorollern und Autos
  • rderprogramm

Elektrofahrräder für (Ökostrom-)Kunden

 

 

 

Solingen

Mitglied in
Modellregion Elektromobilität
Rhein-Ruhr

u.a.:

  • Oberleitungsbusse
  • 3 batterieelektrische Fahrzeuge, Pedelecs und
    Ladeinfrastruktur
  • Technische Betriebe: 1 Kleinlaster und 2 E-Smarts in kommunaler Flotte
  • Car-Sharing
  • Ladeinfrastruktur
  • E-Fahrzeug durch Sponsoring
  • E-Mobilitätstag
  • Runde Tische Radverkehr
  • AG Mobilität

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

wo

Federführung

Maßnahmen

Wuppertal

Verbundprojekt EmoTal

Nutzerzentrierte Elektromobilität Wuppertal

Dynamische Versicherungsmodelle im Bereich Elektrofahrzeuge; E-Schulung & Zertifizierung für Werkstätten und Sicherheitsorganisationen; Entwicklung einer Sport- und Freizeitanwendung für Nutzungserweiterung von Elektrofahrrädern

Projektlaufzeit 1.9.2014 -31.7.2016

 

mit Uni Wuppertal (Projektleitung), RWTH Aachen, TÜV Nord, Stadt Wuppertal, Assekuranzmakler, WSW und vielen anderen

großes Projekt (12 Stellen) mit viel Öffentlichkeitsarbeit

 

  spätere Kooperation mit Region wird angestrebt („über Stadtgrenzen gucken“)

 

 

 

 

Rheinisch-Bergischer Kreis

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Empfehlungen des Klimaschutzkonzeptes
  • Kreis-Mobilitätskonzept:

Beschluss Kreistag vom 11.12.2014 neue E-Tankstelle am Kreishaus

  • Bewerbung LEADER-Region mit handlungsübergreifender Leitmaßnahme „Mobil im Bergischen Wasserland“

Ergebnis voraussichtlich Juni/Juli 2015

 

 

 

 

Wermels-kirchen

BEW und Stadt

  • E-Ladestationen im Stadtgebiet (Obere Remscheider Straße, Telegrafenstraße, Berliner Straße und
    Zweiradcenter Lambeck, Braunsberger Straße 2)
  • E-Car-Sharing-Projekt (ab 18.04.2015uft 6-monatiger Test)
  • E-Bike im städtischen Fuhrpark
  • Umstellung Fuhrpark: Prüfung bei Neuanschaffungen, ob umweltschonendere, zukunftssichere und kostengünstige Alternativen eingesetzt werden können

 

 

 

  1. Gibt es weitere Kooperationsmöglichkeiten mit unseren Nachbarstädten oder anderen lokalen Institutionen ?

 

Derzeit fehlen zur Beantwortung der Frage die Grundlagen (Konzepte, Untersuchungen).

 

In Gesprächen haben die Ansprechpartner der Nachbarkommunen Interesse signalisiert, nach Auswertung der Ergebnisse ihrer laufenden Projekte „über die Stadtgrenzen zu gucken“ und mit den Nachbarn zu kooperieren.

 

 

 

 

 

 

 

  1. Weiterhin bitten wir um einen Bericht über die Ist-Situation unseres Autofuhrparks.

Gibt es Förderprogramme, den Fuhrpark mit Elektromobilitätskonzepten zu modernisieren ?

 

Fuhrpark:

Der städtische Fuhrpark umfasst aktuell 104 Fahrzeuge, davon 81 Nutzfahrzeuge (wie Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge, Kehrmaschinen, Unimogs und Kleintransporter). Außerdem sind 2 Zweiräder im Einsatz und 6 Kombi-PKW, die fest bestückt sind mit Werkzeug, Material etc.

Unter den 15 Fahrzeugen, die zur Personenbeförderung genutzt werden, sind überwiegend  Kleinfahrzeuge im Einsatz (hauptsächlich Fiat Punto und Panda).

Übersicht:

Fuhrpark Wermelskirchen

 

 

 

Personenbeförderung

[Anzahl Fahrzeuge]

 

Nutzfahrzeuge

[Anzahl Fahrzeuge]

 

PKW

Zweiräder

 

Großfahrzeuge / LKW

Kombis

 

15

2

 

81

6

davon:

 

 

 

 

 

Benzin

4

 

 

 

 

Diesel

3

 

 

 

 

Gas/ Benzin

6

 

 

 

 

Elektro

2

 

 

 

 

 

rdermittel:

Die Förderprogramme der Bundesregierung zur Elektromobilität basieren auf dem Ziel des "Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität", Forschung und Entwicklung, Marktvorbereitung und Markteinführung von batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen in Deutschland voranzubringen. Entsprechend zielt die Förderkulisse auf große, bundesweite Modellprojekte wie die "Modellregionen" und die "Schaufenster" für Elektromobilität; groß angelegte Demonstrations- und Erprobungsvorhaben innovativer Entwicklungen. Projektbeteiligte kommen aus den Bereichen der Wirtschaft, Wissenschaft, aus Verbänden und der öffentlichen Hand.

 

r verhältnismäßig „kleine“ Maßnahmen wie der Modernisierungen des städtischen Fuhrparks könnte eventuell die "Förderrichtlinie Elektromobilität" eine Fördermöglichkeit bieten. Zwar ist die Richtlinie Ende letzten Jahres ausgelaufen, es wird jedoch in Kürze die "Neue Richtlinie Elektromobilität des BMVI 2015" erwartet.

 

rderungen sind in der Regel an Konzepte gebunden. Zur Frage, ob und welche Fahrzeuge des sdtischen Fuhrparks durch weitere Elektrofahrzeuge substituiert werden können und sollten, wäre eine umfassende Fuhrparkanalyse mit einer Übersicht über die Anzahl und Art der Fahrzeuge (Größe, Antriebsart, Motorisierung, Ausstattung), Fahrzeugalter, durchschnittliche jährliche Fahrleistung, Emissionsstandard, Fahrzeugkosten, Einsatzzweck, Einsatzgebiet und Fahrzeugauslastung sinnvoll.

Ein Prozess zur „Fuhrpark-Elektrifizierung“ bedarf der Planung: nach der Analyse des Fuhrparks steht die Entwicklung von unterschiedlichen Elektromobilitäts-Szenarien (zur Ermittlung eines maximalen Elektrifizierungspotenzials) mit ökonomischer und ökologischer Bewertung an. Anschließend folgen eine Testphase, Mitarbeiter-Schulungen und schließlich die Beschaffung.

 

 

Umweltbilanz Elektroautos:

 

Ökobilanzstudien zeigen, dass unter der Voraussetzung des aktuellen Strom-Mix Elektrofahrzeuge im gesamten Lebenszyklus bei Treibhausgasemissionen in etwa gleichauf liegen mit konventionell angetriebenen Fahrzeugen. Die Berechnungen zeigen aber auch, dass E-Fahrzeuge bei anderen Emissionen wie Feinstaub, bodennahem Ozon und Stickstoff sogar leicht höhere Werte aufweisen. Diese werden nicht im Betrieb freigesetzt, sondern bei der Fahrzeug- und vor allem der Batterieherstellung.

r eine gute Klimabilanz ist es wichtig, dass der durch Elektromobilität benötigte zusätzliche Bedarf an elektrischem Strom nicht durch konventionelle Kraftwerke, sondern durch Erneuerbare Energien gedeckt wird. Mit steigendem Anteil an Erneuerbaren Energien bei der Strombereitstellung, beispielsweise durch Windenergie, verbessert sich die Klimabilanz von Elektrofahrzeugen deutlich gegenüber konventionell angetriebenen Fahrzeugen (vgl. Wuppertal-Institut 2012 http://wupperinst.org/uploads/tx_wupperinst/Elektromobilitaet_TB_Oekobilanzen.pdf, Ifeu 2011, Öko-Institut 2011).

 

 


Anlage/n:

Anlage 1: Antrag der Fraktionen CDU, Bürgerforum, Bündnis 90/Die Grünen vom 09.11.2014

Anlage 2: Angaben zu Elektrofahrzeugen; LSW Energie GmbH

  

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 CDU_Buefo_Gruene_Elektromobilitaet_141109-1 (123 KB)      
Anlage 2 2 Anlage 2_ Info eFahrzeuge LSW (33 KB)      

FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

 

Ja

x

Nein

FINANZIELLE ABSICHERUNG DER AUSGABEN BEI:

 

Gesamtkosten der Maßnahme Beschaffungs/ Herstellungskosten einschl. MWSt.)

zur Verfügung stehende Mittel:  Ansatz, Ausgaberest

Verpflichtungsermächtigung

 

EUR

 

EUR

 

EUR

hrliche zusätzliche Folgekosten:

 

EUR

 

Keine

Der Betrag steht haushaltsmäßig in voller Höhe zur Verfügung: (bei Nein: Stellungnahme der Kämmerei erforderlich)

 

 

Ja

 

Nein

Auswirkungen auf das Haushaltssicherungskonzept: (bei Ja: Stellungnahme der Kämmerei erforderlich)

 

 

Ja

 

Nein

Wenn Ja, welche: