Beschlussvorschlag: Der Betriebsausschuss beschließt die Zustandserfassung gemäß Selbstüberwachungs-verordnung Abwasser NRW im Einzugsgebiet des Gruppenklärwerkes Solingen-Burg auf Basis der beigefügten Planung. Die Betriebsleitung wird beauftragt, umgehend die weiteren Planungen und die Maßnahme selbst durchzuführen.Sachverhalt: Der Städtische Abwasserbetrieb Wermelskirchen ist verpflichtet, seine Kanalisation und seine Sonderbauwerke entsprechend der Verordnung zur Selbstüberwachung von Abwasseranlagen - Selbstüberwachungsverordnung Abwasser – SüwVO Abw zu überwachen. Seit 1992 werden daher kontinuierlich Kanaluntersuchungen im Entwässerungsnetz durchgeführt. Gemäß der Selbstüberwachungsverordnung war die Ersterfassung aller Kanäle und Schachtbauwerke innerhalb von 10 Jahren bis zum 31.12.2005 durchzuführen. Diese Vorgabe wurde eingehalten und der Bezirksregierung Köln in Form des jährlichen Selbstüberwachungsberichtes angezeigt und nachgewiesen. Eine wiederholte Prüfung des Zustandes nach Abschluss der Ersterfassung ist alle 15 Jahre für das gesamte Kanalnetz erforderlich.
Entsprechend der vom Rat der Stadt Wermelskirchen am 19.03.2012 beschlossenen Fortschreibung des Abwasserbeseitigungskonzeptes für den Zeitraum 2012 bis 2017 (RAT/2301/2012) war der Beginn der Zustandserfassung für das wermelskirchener Einzugsgebiet der Kläranlage Solingen Burg im Jahr 2015 vorgesehen.
Im Zuge einer Ortsbesichtigung mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis im November 2014 ergab sich an den Regenwassereinleitungsstellen des Trennsystems im Bereich Hülsenbusch und Lüffringhausen der Verdacht auf Fehlanschlüsse. Die betroffenen Regenwasser- und Schmutzwassernetze sind daher in Verbindung mit der Kanalinspektion zusätzlich auf Fehlanschlüsse zu überprüfen.
Die Gesamtlänge des zu untersuchenden Kanalnetzes beläuft sich auf ca. 54 km. Insgesamt sind ca. 1.800 Schächte zu inspizieren. Für die Reinigung und Untersuchung der öffentlichen Kanäle und Schächte einschließlich der zusätzlich notwendigen Fehlanschlussüberprüfung wurden vom Ingenieurbüro Kosten in Höhe von insgesamt brutto ca. 380.000,00 € ermittelt.
Hierin sind die Baustelleneinrichtung und Verkehrssicherung, die Wasserhaltung, die Dokumentation der TV-Inspektion sowie Erschwernisse aufgrund von Kanälen im unwegsamen Gelände berücksichtigt.
Die Kostenberechnung bewegt sich im aktuellen Bereich der Einheitspreise. Die Angebote bei Kanalreinigungs- und Inspektionsleistungen liegen häufig weit auseinander. Bei der ehemaligen Submission im Einzugsgebiet der Kläranlage Wermelskirchen gingen 11 Angebote ein, welche sich in einem Bereich von 163.000 € bis 334.000 € bewegten.
Weiterhin enthält die Kostenberechnung zwingend notwendige Eventualpositionen für Wasserhaltungen bei Regenwetter und Mehraufwand für schwer zugängliche Bereiche.
Es ist davon auszugehen, dass sich bei einer hohen Angebotszahl, günstigen Preisen bei den Eventualpositionen und geringem Niederschlag während der Untersuchung im Sommer (Wasserhaltung) ein günstigeres Submissionsergebnis als in der Kostenberechnung ergibt.
Sofern der Betriebsausschuss den Baubeschluss erteilt, ist eine umgehende Ausschreibung vorgesehen. Da es sich um eine Vergabe gemäß VOL/A handelt, ist unter Berücksichtigung der dort geltenden Wertgrenzen eine europaweite Ausschreibung durchzuführen. Nähere technische Erläuterungen sind dem nachfolgenden Bericht des Ingenieurbüros zu entnehmen. Weitere Fragen sind in der Sitzung möglich.
Im Wirtschaftsplan des SAW für das Jahr 2016 ist die Maßnahme unter dem Sachkonto I 53127011 01000 7852000, Zustandserfassung SüwVO Abw, aufgeführt. Auf diesem Konto stehen für die Maßnahme keine ausreichenden Mittel zur Verfügung.
Für die fehlenden Mittel dient die Maßnahme I 53127025, Sanierung im Bereich der KA Solingen Burg (Folgemaßnehme), als wesentlicher Deckungsvorschlag.
Zustandserfassung und Zustandsklassifizierung im Einzugsgebiet Gruppenklärwerk Solingen-Burg
Allgemeines:
Der Städtische Abwasserbetrieb Wermelskirchen beabsichtigt entsprechend dem Abwasser-beseitigungskonzept die Kanaluntersuchung des gesamten Einzugsgebietes des Gruppenklärwerks Solingen-Burg durchzuführen.
Hierbei handelt es sich um ca. 54 km Freispiegelkanäle, die sich folgendermaßen aufteilen:
Weiterhin sind insgesamt ca. 1.800 Schächte zu berücksichtigen.
Die Besonderheit der Reinigung und Inspektion besteht darin, dass sich Haltungen in schwer zugänglichen Bereichen befinden. Im innerstädtischen Bereich bedeutet dies enge Bebauung oder Kanalverläufe über private Grundstücke welche nicht direkt mit dem Fahrzeug anfahrbar sind. Außerhalb der Ortschaften befinden sich die Kanäle teils in Bereichen, welche sich abseits von befestigten Wegen befinden und sich somit nur über einen Mehraufwand untersuchen lassen. Der hier entstehende Mehraufwand ist in der Kostenberechnung enthalten.
Je nach Wetterlage müssen die Kanäle unter Hilfestellung einer Wasserhaltung untersucht werden. Bei der Kostenberechnung wird von einer Wasserhaltung der Regen- und Mischwasserkanäle ausgegangen.
Optische Inspektion / Kamerasystem:
Die Befahrung erfolgt mittels einer hochauflösenden Scanner-Technologie zur hocheffizienten Kanalinspektion und lückenloser Aufzeichnung der gescannten Rohruntersuchung als 3D-Film.
Vorteile vor Ort:
Vorteile Bearbeitung:
Mittlerweile haben sich die Preise der herkömmlichen Kamerabefahrung und die der Untersuchung als 3D-Film weitestgehend angenähert. Je nach Projekt ergeben sich geringe Preisvorteile für die eine oder andere Technik.
Untersuchung auf Fehlanschlüsse
In drei Bereichen soll das Trennsystem auf Fehlanschlüsse untersucht werden.
In den 3 Bereichen besteht der Verdacht auf Fehlanschlüsse (Schmutzwasser) an die Regenwasserkanalisation. Außerdem wurde im Zuge der Kanalunterhaltung festgestellt, dass der Schmutzwasserkanal einen hohen Fremdwasseranteil aufweist.
Massenberechnung / Kostenberechnung:
Grundlage für die Massenberechnung sind die zur Verfügung gestellten k-Daten des Abwasserbetriebes der Stadt Wermelskirchen. Die Kostenberechnung basiert auf der Grundlage aktueller Mittelpreise und Erfahrungswerte vergleichbarer Projekte. Je nach Marktlage können diese Preise jedoch variieren. Diese Tendenzen können jedoch im Vorfeld nicht abgeschätzt werden. Teile der zu untersuchenden Abwasseranlagen befinden sich in schwer zugänglichen Bereichen (Wald; private Flächen). Für diese Bereiche sind die hieraus resultierenden Erschwernisse mit berücksichtigt. Bei der Kostenberechnung wird außerdem von einer Wasserhaltung der Regen- und Mischwasserkanäle ausgegangen.
Mehraufwand schwer zugängliche Bereiche:ca. 18.000 € Brutto Wasserhaltung:ca. 86.500 € Brutto Untersuchung Fehlanschlüsse:ca. 24.000 € Brutto
Die Gesamtkostenberechnung beläuft sich auf eine Höhe von:
Anlage/n: Lageplan Zustandserfassung KA SG.pdfFehleinleiterkontrolle_Gebiet_1.pdfFehleinleiterkontrolle_Gebiet_2.pdfFehleinleiterkontrolle_Gebiet_3.pdf
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