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Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr empfiehlt dem Rat der Stadt folgenden Beschluss zu fassen: Beschluss:
Der Rat der Stadt beschließt, dass das städtische Mobilitätsmanagement beauftragt wird, eine interdisziplinäre und amtsübergreifende Umsetzungsstrategie für die Mobilitätsentwicklung der Stadt Wermelskirchen zu erarbeiten sowie einen Maßnahmenplan zu entwickeln, der die Vision berücksichtigt und die Missionen umsetzt. Sachverhalt:
Mobilitätswende als Chance für die Stadtentwicklung
Das städtische Mobilitätsmanagement hat u. a. die Aufgabe, Mobilität zu fördern, anstatt Verkehr, Rahmenbedingungen zu schaffen für nachhaltiges Mobilitätsverhalten sowie eine vernetzte und bezahlbare Mobilität aufzubauen, die Erreichbarkeiten für alle Bürgerinnen und Bürger sichert. Eine erfolgreiche Mobilitätswende mit einer möglichst CO2-neutralen Mobilität ist einer der Schlüsselfaktoren im Engagement gegen den Klimawandel. Die Herausforderung liegt in einem umfangreichen Veränderungsprozess, der die Mobilität der Zukunft neu definiert und ausgestaltet. Gleichzeitig bietet die Mobilitätswende die Chance, den öffentlichen Raum für Menschen zurückzugewinnen und lebenswerter zu gestalten, aber auch die wirtschaftliche Attraktivität zu erhöhen. Die Verkehrs- und Mobilitätsplanung hat sich in den letzten Jahrzehnten beachtlich verändert. Dies resultiert beispielsweise aus einem stärkeren Engagement im Bereich des Klimaschutzes und auch aus dem gesellschaftlichen Wunsch nach alternativen Verkehrsformen und nach einem vielfältigeren Angebot an Verkehrsmitteln.
Konstruktive Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung
Wichtig dabei ist, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Umsetzung der Mobilitätswende eine breite Unterstützung aller Fraktionen auch über die Dauer von Wahlperioden hinaus benötigt. Auf kommunaler Ebene hat deshalb die Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung eine besondere Bedeutung bei der Gestaltung der Mobilitätswende. Folglich wurde Ende Oktober 2024 ein „Missions-Workshop Mobilität“ - mit Unterstützung von Herrn Sven Brückner, Zukunftsnetz Mobilität NRW, und Herrn Bernd Jacobs, Identitätsstiftung GmbH - durchgeführt. Teilgenommen haben jeweils zwei Mitglieder der im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen, die Mitglieder des Verwaltungsvorstands sowie Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, deren Arbeit unmittelbaren Einfluss auf die Mobilitätsentwicklung hat.
Gemeinsamer Workshop zur lokalen Mobilitätswende
Der Mehrwert des gemeinsamen Workshops bestand darin, dass die grundsätzliche Ausrichtung der lokalen Mobilitätswende diskutiert und erarbeitet wurde. Vor allem ging es um die Frage, welche Anpassungen in Wermelskirchen nötig sind, um das gewünschte Ziel in der Mobilitätsentwicklung zu erreichen. Die aufbereiteten Ergebnisse des Workshops sollen nun als Leitfaden dienen, um zukünftige Entscheidungen abzuwägen oder darauf aufbauend ein Mobilitätskonzept zu erarbeiten, welches die gemeinsamen Ziele unterstützt.
Vision und Missionen für Wermelskirchen
Eine Vision beschreibt das gewünschte Bild der Mobilitätswende in der Zukunft. Sie ist bildhaft, griffig und passend zur Kommune, aber auch ambitioniert, positiv, erstrebenswert und motivierend. Es handelt sich um eine eher unverbindliche Absichtserklärung, welche nicht statisch ist, sondern stetig optimiert werden kann.
Eine Mission beschreibt dagegen den Sinn und Zweck der Mobilitätswende und erläutert die Leitplanken für das Handeln. Dabei gilt es folgende Fragen zu beantworten:
Anders, als die Vision, ist die Mission verbindlicher in Richtung Zielbeschreibung. Auf Grundlage dieser Mission sollen Maßnahmenpläne erarbeitet werden, die zur Zielerreichung führen sollen.
Die Vision für Wermelskirchen
Die Stadt Wermelskirchen setzt es sich zum Ziel, bis 2030 ein nachhaltiges und zukunftsweisendes Mobilitätsangebot für alle Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln, welches die Erreichbarkeit verbessert, die Aufenthaltsqualität erhöht und die lokale Wirtschaft stärkt.
Damit leistet Wermelskirchen einen großen Beitrag in Richtung Klimaneutralität. Eine nachhaltige Mobilität zeichnet sich dadurch aus, dass man dem Grundbedürfnis der Menschen mobil zu sein unter umweltverträglichen Gesichtspunkten gerecht wird und die Teilhabe aller am gemeinschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Leben ermöglicht.
Auf Grundlage dieser Vision wurden im Workshop anhand der folgenden Fragestellungen (Anlage „Doku Missions-Workshop Mobilität Wk“)
Was brauchen Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft, um der Mobilitätswende die angemessene Bedeutung zu geben und die Vision umzusetzen?
die nachfolgenden Missionsziele erarbeitet.
Die Missionen für Wermelskirchen
Dazu braucht es: - gute Information, Transparenz - ein Beteiligungskonzept - eine Bestandsaufnahme der Verkehrsinfrastruktur
- eine Bedarfsermittlung der Bürgerinnen und Bürger - eine bedarfsgerechte Planung (für Innenstadt, Dabringhausen, Dhünn, Hofschaften) - Verkehrsexperimente EINFACH:machen / einfach:MACHEN - Anreizangebote - Fördermittelakquise
Dazu braucht es z. B.: - Mobilstationen, Schnellladesäulen, Park & Ride-Anlagen - Rad- und Gehweginfrastruktur - Radabstellanlagen an zentralen Orten der Stadt und Ortslagen
Das bedeutet auch: - es sollen Maßnahmen erfolgen, die die Unfallgefahr für Zufußgehende und Radfahrende minimieren, - es sollen die räumliche Aufteilung des Verkehrsraumes optimiert oder verkehrsberuhigte Bereiche geschaffen werden, um die Bedarfe aller zu beachten, - es sollen Barrieren im öffentlichen Raum abgebaut werden (Fußverkehrs-Check).
Das bedeutet: - es braucht ein gutes eingängiges Motto, - es soll auf unterschiedlichen Kanälen an die Menschen gebracht werden, durch
- es soll Nutzungsanreize für alternative Mobilitätsformen vermitteln, - es soll einfach und zugänglich für alle Menschen sein. - Ziel: eine gute Information über Mobilitätsangebote, die Lust auf Ausprobieren macht.
Auftrag an die Verwaltung – Umsetzung und Maßnahmen
Wie im Beschlussvorschlag formuliert, sollen aus den Missionen eine Umsetzungsstrategie und ein Maßnahmenplan entwickelt werden, welche in der Verwaltung interdisziplinär und in einem amtsübergreifenden Team erarbeitet werden sollen. Dies soll dazu beitragen, Doppel- oder Fehlplanungen zu vermeiden und sich an den Wünschen und Bedarfen aller Bürgerinnen und Bürger zu orientieren. Ziel ist es, die Mobilität von Wermelskirchen bedarfsgerecht, zukunftssicher und nachhaltig aufzustellen. Die koordinierende Federführung bei dem Umsetzungsprozess liegt beim Mobilitätsmanagement.
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