Vorlage - 0068/2025  

 
 
Betreff: Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 01.05.2025
zum Thema "Zukunftssicherung der Gesamtschule Wermelskirchen"
Status:öffentlich  
Federführend:Dezernat I Bearbeiter/-in: Kohls, Arne
Beratungsfolge:
Schulausschuss
13.05.2025 
Sitzung des Schulausschusses      

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
20250501_Anfrage 0068-2025_Grüne_Zukunftssicherung Gesamtschule  

Beschluss:

Der Ausschuss nimmt die Antworten der Verwaltung zur Kenntnis.


 


Sachverhalt:

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bittet um die Beantwortung folgender Fragen:

 

Frage 1

Welche Erkenntnisse hat die Verwaltung über die Ursachen des aktuellen Rückgangs der Anmeldungen an der Gesamtschule für das Schuljahr 2025/26?

 

Antwort zu 1:

Der Verwaltung liegen keine Erkenntnisse über die Ursachen des aktuellen Rückgangs der Anmeldungen an der Gesamtschule für das Schuljahr 2025/2026 vor.
Der Rat der Stadt hat sich auf der Grundlage der Schulentwicklungsplanung, die eine umfangreiche Betroffenenbeteiligung beinhaltet, dazu entschieden, die Schullandschaft in Wermelskirchen zukunftssicher aufzustellen und neben dem Gymnasium eine Gesamtschule für die Schülerinnen und Schüler in Wermelskirchen zu errichten. Diese Gesamtschule war ursprünglich 4-zügig geplant und ist wegen der großen Nachfrage zu einer 5-zigigen Gesamtschule erweitert worden. Darüber hinaus war es erforderlich, in den ersten beiden Aufnahmejahrgängen jeweils eine Mehrklasse zu bilden, um damit jeweils 6 Eingangsklassen in der Gesamtschule einrichten zu können. Im Schuljahr 2025/2026 ist es wegen der Anmeldesituation nicht erforderlich, an der Gesamtschule eine sechste Klasse 5 zu bilden. Es liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass es sich nicht um eine normale, von der Schulentwicklungsplanung vorhergesehene Schwankungsbreite handelt.

 

Frage 2

Welche Rolle spielen dabei infrastrukturelle Aspekte wie der schleppende Baufortschritt, die räumliche Enge am Übergangsstandort oder die Situation der Mittagsverpflegung?

 

Antwort zu 2:

Hierzu liegen der Verwaltung keine Erkenntnisse vor. Mittlerweile ist mit dem Abriss des alten Grundschulgebäudes Ost begonnen worden.
Im Rahmen der Mittagsverpflegung mussten aktuell 2 Problemlagen gelöst werden, um ein entsprechendes Angebot aufrecht erhalten zu können. Zum einen haben die betroffenen Eltern mitgeteilt, dass sie nicht bereit sind, den vom Caterer geforderten Preis je Mahlzeit in Höhe von 6,95 € zu bezahlen. Gleichzeitig hat die Lebenshilfe mitgeteilt, dass diese als Caterer mittel- bis langfristig nicht mehr zur Verfügung steht. Vor diesem Hintergrund haben sich die Verwaltung, die Schulleitungen und die Elternvertreter mit der Lebenshilfe darauf geeinigt, die bisherige Angebotsstruktur mit auszuwählenden Menüs zu verändern und ein mittagessennahes Angebot zu einem günstigeren Preis vorerst für ein weiteres Jahr anzubieten. Auch der Kinderschutzbund und der Verein Radieschen sind im Gespräch mit dem Caterer, um die neue Struktur zu unterstützen. Die Akzeptanz des neuen Angebots wird regelmäßig geprüft und im Bedarfsfall angepasst.

 

Frage 3

Welche Rückmeldungen von Eltern beziehungsweise Schulleitung liegen der Verwaltung vor?

 

Antwort zu 3:

ckmeldungen von Eltern liegen der Verwaltung nicht vor. Auch die Schulleitungen können für das Schuljahr 2025/2026 nur ein verändertes Anmeldeverhalten der Eltern feststellen.

 

Frage 4

Welche kurz- und mittelfristigen Maßnahmen plant die Verwaltung, um die Gesamtschule als zentrale Säule der Wermelskirchener Schullandschaft zu stabilisieren und einem Vertrauensverlust in ihre Zukunftsfähigkeit entgegenzuwirken?

 

Antwort zu 4:

Die Verwaltung hat im Rahmen der Umsetzung der beschlossenen Schulentwicklungsplanung in einem intensiven und offenen Prozess zusammen mit der Politik und mit allen weiteren Beteiligten die Grundlagen für eine stabile und zukunftsfähige Schullandschaft im Bereich der weiterführenden Schulen geschaffen. Hierzu gehören umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Gymnasiums und der Gesamtschule, um so perspektivisch die Beschulung in einer sechszügigen Gesamtschule und einem fünfzügigen Gymnasium sicherzustellen. Dieser mehrjährige Prozess ist gestartet und befindet sich derzeit in der Umsetzung.  Es ist nicht beabsichtigt, diese Umsetzung wegen des im Schuljahr 2025/2026 geänderten Anmeldeverhaltens der Eltern zu verändern.
Da aber immer wieder mit Verschiebungen beim Anmeldeverhalten zu rechnen ist, erscheint die weitere Beobachtung des Anmeldeverhalten auch beim Gymnasium sinnvoll. In diesem Zusammenhang könnte die erneute Nutzung des Gebäudes Dörpfeldschule durch das Gymnasium nach dem Auszug der VHS eine denkbare Alternative darstellen, um auf diese Schwankungen reagieren zu können. Darüber hinaus werden die umzusetzenden Maßnahmen mit den betroffenen Schulleitungen und Eltern immer wieder abgestimmt, um so den Umsetzungsprozess für alle Beteiligten transparent darstellen zu können.

 

 

Frage 5:

Welche Konsequenzen zieht die Verwaltung aus der aktuellen Entwicklung für die Schulentwicklungsplanung, insbesondere im Hinblick auf
5.1          die langfristige Sicherstellung einer sechszügigen Struktur,
5.2          die Verfügbarkeit inklusiver Schulplätze und
5.3          die schulische Versorgung von Kindern, die das Gymnasium in der Erprobungsstufe verlassen müssen?

 

Antwort zu 5.1:

Die Anmeldesituation in der Gesamtschule und im Gymnasium weicht in beiden Schulen im Schuljahr 2025//2026 erstmalig seit Jahren von der bisherigen Anmeldesituation ab.

 

Vergleich Gymnasium:
2022/2023: 110 4 Eingangsklassen
2023/2024: 105 4 Eingangsklassen
2024/2025: 115 4 Eingangsklassen
2025/2026: 175 6 Eingangsklassen
 

Vergleich Gesamtschule:

2023/2024: 155 6 Eingangsklassen
2024/2025: 157 6 Eingangsklassen
2025/2026: 128 5 Eingangsklassen
 

Mit Blick auf die bisherigen Planungen und die sich daraus ergebende Raumsituation sollte das Gymnasium ab dem Schuljahr 2026/2027 bis auf weiteres auf 5 Züge begrenzt werden (s. a. Sitzungsvorlage 0199/2024). Anmeldungen, die über die Kapazität von 5 Zügen hinausgehen, können vom Gymnasium dann abgelehnt werden. Alternativ haben im Gymnasium abgelehnte Schülerinnen und Scler dann die Möglichkeit, in der Gesamtschule beschult zu werden.
 

Perspektivisch sollte die bisherige Planung einer sechszügigen Gesamtschule und eines fünfzügigen Gymnasiums weiter umgesetzt werden.
 

Da aber immer wieder mit Verschiebungen beim Anmeldeverhalten zu rechnen ist, erscheint die weitere Beobachtung des Anmeldeverhalten auch beim Gymnasium sinnvoll. In diesem Zusammenhang könnte die erneute Nutzung des Gebäudes Dörpfeldschule durch das Gymnasium nach dem Auszug der VHS eine denkbare Alternative darstellen, um auf diese Schwankungen reagieren zu können

 

Die räumlichen Voraussetzungen für eine 5-Zügigkeit sind im Gebäude Stockhauser Straße 13 vorhanden. Das Gebäude Stockhauser Straße 13 wird darüber hinaus in den kommenden Jahren umfangreich saniert. Auf die in diesem Zusammenhang geführten politischen Beratungen wird verwiesen.

 

Antwort zu 5.2:

Wie bisher auch, wird im Rahmen der baulichen Möglichkeiten und der Möglichkeiten der technischen Unterstützung die Bereitstellung von inklusiven Schulplätzen in d en Schulen in Wermelskirchen sichergestellt. Neubaumaßnahmen, wie z. B. der Neubau des Schulgebäudes Tente, der Erweiterungsbau für die Gesamtschule oder Neubaumaßnahmen im OGS-Bereich bieten in diesem Zusammenhang bessere Umsetzungsmöglichkeiten, als Umbaumaßnahmen im Bestand. 

 

Antwort zu 5.3:

Der Abschluss der von der Bezirksregierung Köln empfohlene Beschulungsvereinbarung mit umliegenden Schulträgern, die noch eine Realschule tragen, muss erfolgen, da ein Wechsel vom Gymnasium zur Gesamtschule lt. Mitteilung der Bezirksregierung Köln so gut wie ausgeschlossen ist. Eine Realschule steht als Wechselalternative in Wermelskirchen nicht mehr zur Verfügung und muss daher in Nachbarkommunen gefunden werden. Mit Schulformwechslern ist in jedem Schuljahr zu rechnen. Die Anzahl von Schulformwechslern im Einschulungsjahrgang 2025/2026 dürfte im Schuljahr 2027/2028 allerdings höher ausfallen, da auch die Anmeldezahlen in diesem Einschulungsjahr höher liegen.

 

 


 


Anlage/n:

Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 01.05.2025


 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 20250501_Anfrage 0068-2025_Grüne_Zukunftssicherung Gesamtschule (610 KB)