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Beschluss: Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr nimmt den Sachstandsbericht des Rheinisch-Bergischen Kreises zur Kenntnis und unterstützt die Mitarbeit der Verwaltung im Rahmen der Erarbeitung eines kreisweiten Feinkonzeptes zur Weiterentwicklung des Mobilstationen-Netzes.
Sachverhalt:
Ausgangslage Mobilstationen im Rheinisch-Bergischen Kreis
Die Schlüsselmaßnahme „Mobilstationen im Rheinisch-Bergischen Kreis – Das Bausteinsystem“ ist im 2019 durch den Kreistag beschlossenen Integrierten Mobilitätskonzept für den Rheinisch-Bergischen Kreis verankert. Mit der Errichtung von 19 Mobilstationen im Rheinisch-Bergischen Kreis im Zeitraum 2020 bis 2023 im Rahmen eines gemeinsamen Förderprojektes sind in enger Abstimmung zwischen allen kreisangehörigen Kommunen, den Verkehrsunternehmen Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) und wupsi GmbH (wupsi), dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH und der Kreisverwaltung in koordinierender Funktion neue, attraktive Mobilitätsangebote für die Bevölkerung im Kreisgebiet geschaffen worden (vgl. Website der Mobilstationen im Rheinisch-Bergischen Kreis unter https://rbk-mobilstationen.de/de/).
Mobilstationen sind modular aufgebaut, vernetzen verschiedene Verkehrsmittel an zentralen Verknüpfungspunkten miteinander und vereinfachen die Nutzung umweltfreundlicher Mobilität. Damit kann ein Beitrag zur Reduzierung des Motorisierten Individualverkehrs und der CO2-Emissionen durch die Förderung der Multimodalität und des Umweltverbundes geleistet werden. Zudem wird die Sichtbarkeit des ÖPNV und der angebundenen Mobilitätsangebote durch eine landesweit einheitliche Gestaltung und Vermarktung der Mobilstationen erhöht (siehe auch Film „Kurz erklärt“ des Zukunftsnetz Mobilität NRW unter https://www.youtube.com/watch?v=tXs-Wa7yl7Q).
Von den 19 Mobilstationen sind, jeweils verteilt auf das gesamte Kreisgebiet an 13 Standorten, je eine öffentliche Ladesäule und ein elektrisch betriebenes Carsharing-Auto vorhanden (wupsiCar). An 14 Stationen stehen feste Stationen des Pedelec-Mietsystems Bergisches e-Bike den Menschen im Kreis für die Gestaltung ihrer Mobilität zur Verfügung. Insgesamt 178 digitale Fahrradboxen (sogenannte Bike Hotels) verteilt an 13 Stationen sowie herkömmliche Fahrradabstellanlagen und P+R-Parkplätze ergänzen das Angebot. Zudem weist an jeder Station mindestens eine Informationsstele im einheitlichen Design oft mit digitaler Fahrplanauskunft für die Busverbindungen auf die vorhandenen Angebote hin.
Anknüpfend an ein im Mai 2022 erarbeitetes Grobkonzept zur Weiterentwicklung des Mobilstationen-Netzes im Rheinisch-Bergischen Kreis wurde durch den Kreistag beschlossen, gemeinsam mit allen kreisangehörigen Kommunen, den Verkehrsunternehmen, dem VRS und weiteren Partnern wie der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (RBW) und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW ein Feinkonzept zu erarbeiten. Die mit der Erarbeitung eines Feinkonzeptes Mobilstationen 2.0 zusammenhängenden Leistungen sind durch die Kreisverwaltung an das Büro stadtVerkehr aus Hilden vergeben worden. Mit der Erarbeitung eines geeigneten Betriebs-, Organisations- und Finanzierungsmodells für Mobilstationen im Rheinisch-Bergischen Kreis ist zudem das Unternehmen Ramboll Deutschland GmbH (kurz: Ramboll, vormals: civity Management Consultants) aus Hamburg/Berlin beauftragt worden.
Erarbeitungsprozess Feinkonzept Mobilstationen 2.0 Nach einem gemeinsamen Auftakttermin der Projektgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen, der Verkehrsunternehmen und von go.Rheinland im Mai 2024 sind die zur Verfügung gestellten Daten und Konzepte analysiert und ein Strategie-Workshop mit den kreisangehörigen Kommunen und den Verkehrsunternehmen durchgeführt worden, um deren Einschätzung und Fachexpertise bei der Erarbeitung eines Zielbildes und einer Strategie für Mobilstationen im ländlich geprägten/suburbanen Raum einzubinden. Außerdem wurde eine Online-Umfrage durchgeführt, in der alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden standardisiert für die Ausarbeitung des Konzeptes zum Ausbau der Mobilstationen relevante Planungen und Informationen einbringen konnten. Diese Arbeiten dienten ebenfalls zur Vorbereitung der im August und September 2024 durchgeführten Ortsbegehungen aller bestehenden Mobilstation sowie der im Zuge des Grobkonzeptes als potentielle Mobilstation identifizierten Standorte. In intensiver Zusammenarbeit des Fachamtes der Kreisverwaltung mit dem beauftragten büro stadtVerkehr lag ein Arbeitsschwerpunkt im ersten Quartal 2025 vor allem in der Ausarbeitung und Schärfung einer Bewertungsmatrix, die anhand verschiedener soziodemographischer und verkehrsplanerischer Kriterien – spezifisch entwickelt für den Rheinisch-Bergischen Kreis – die Bedeutung der Haltestellen als potenzielle Mobilstation abbildet. Die Matrix dient der Eignungsprüfung der Standorte aus dem Grobkonzept und der Identifikation weiterer Potential-Standorte für einen bedarfsgerechten und zielgerichteten Ausbau der Mobilstationen im Kreisgebiet. Durch das Fachbüro sind im Zuge einer ersten Einschätzung u.a. der Flächenverfügbarkeit bereits über 220 Haltestellen im Hinblick auf eine Eignung als Mobilstation vor Ort geprüft worden. Zusätzlich sind verschiedene Analysen zur Erstellung der gesonderten Zielnetze für das Bergische e-Bike und das wupsiCar durchgeführt worden. Die erarbeiteten Zwischenergebnisse wurden im April 2025 der Projektgruppe vorgestellt. Im Zuge der Bearbeitung des Fachloses 2 (Geschäftsmodell) hat das Büro Ramboll die zur Verfügung gestellten Daten und bestehenden Verträge mit den Verkehrsunternehmen und Kooperations-vereinbarungen mit den Projektbeteiligten analysiert und insgesamt fünf Fachgespräche mit relevanten Akteurinnen und Akteuren geführt, um Informationen, Erfahrungswerte und Einschätzungen zum Status Quo sowie für ein potentielles Geschäftsmodell zu erhalten. Die Fachgespräche hat das Fachbüro mit der Projekt- und Infrastrukturgesellschaft Bergisch Gladbach, den Verkehrsunternehmen RVK und wupsi, mit go.Rheinland zusammen mit der Koordinierungsstelle Rheinland des Zukunftsnetz Mobilität NRW, angesiedelt beim VRS (jetzt go.Rheinland) sowie mit dem Fachamt des Rheinisch-Bergischen Kreises geführt. Weitere Anregungen und Einschätzungen durch die kreisangehörigen Kommunen wurden anhand einer schriftlichen Umfrage eingebunden. Innerhalb von zwei Workshops hat Ramboll die Ergebnisse aus den Fachgesprächen und potentielle Möglichkeiten für ein Geschäftsmodell mit dem Fachamt diskutiert und ein Benchmarking durchgeführt.
Ausblick Das Projektkonsortium steht im Prozess aktuell kurz vor der Finalisierung eines Vorschlags für ein Zielnetz potentieller Mobilstationen im Kreisgebiet als Grundlage für die Abstimmung mit den kommunalen Mobilitätsmanagerinnen und -managern im Juni/Juli 2025. In den nächsten Arbeitsschritten werden die Zielnetze für das Bergische e-Bike und wupsiCar finalisiert, Empfehlungen für verschiedene Ausbaustufen durch das Fachbüro erarbeitet sowie Steckbriefe für die identifizierten Mobilstationen 2.0 sowie für einzelne bestehende Mobilstationen, für die eine Aufwertung z.B. durch Ergänzung weiterer Bausteine empfohlen wird, erstellt. Auf Grundlage der erörterten Analysen und Gespräche erarbeitet Ramboll eine Empfehlung für ein geeignetes Geschäftsmodell und einen so genannten „Business Case“ inklusive geschätzter Kosten bei Betrieb bestehender und potenzieller Mobilstationen für eine schrittweise Erweiterung, der nach Vorliegen der Ergebnisse aus Fachlos 1 finalisiert und in der Projektgruppe vorgestellt wird. Derzeit rechnet das Fachamt der Kreisverwaltung mit einem Projektabschluss gegen Ende des dritten Quartals 2025. Über die Ergebnisse des Prozesses wird auf Ebene des Kreises und der Kommunen bedingt durch die Neukonstituierung der politischen Gremien auf Kommunalebene voraussichtlich im 1. Quartal 2026 berichtet.
Anlage/n:
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