Beschlussvorschlag: Der Werksausschuss beschließt die Kanalisierung der Ortslage Töckelhausen auf der Basis der beigefügten und in der Sitzung näher erläuterten Projektdaten und Pläne und beauftragt die Werkleitung, umgehend die weiteren Planungen und die Maßnahme selbst durchzuführen. Sachverhalt: Das
aktuell gültige Abwasserbeseitigungskonzept sieht die Kanalisation der Ortslage
Töckelhausen für das Jahr 2005 vor. Da die Ortslage im Außenbereich liegt, ist
ein Straßenausbau nicht vorgesehen. Soweit aufgrund des Zustandes erforderlich,
wird wie in vergleichbaren Ortslagen mittels einer Tragdeckschicht über die
gesamte Straßenbreite wiederhergestellt. Die
Planung des Projektes wurde Mitte 2004 an das Ingenieurbüro Gohl aus
Wermelskirchen vergeben. Die Ausführungsplanung liegt vor. Anfang 2005 wurden
die Anträge auf Befreiung von der Wasserschutzgebietsverordnung und des
Landschaftsschutzes beim Landrat des Rhein.Berg.Kreises gestellt. Auf Druck der
Werkleitung wurde zwischenzeitlich ein Vorbescheid erlassen, der uns die
Ausschreibung der Maßnahme ermöglicht, wenn der Ausbaubeschluss gefasst ist. Die
technische Erläuterung ist dem nachfolgenden Erläuterungsbericht des
Ingenieurbüros zu entnehmen. In der
Anlage ist gemäß Vereinbarung in der letzten Sitzung des Werksausschusses
lediglich ein Übersichtsplan beigefügt. Die Fraktionen erhalten je eine
Ausfertigung der kompletten Planunterlagen auf CD zur weiteren Verwendung.
Weitere Erläuterungen sind in der Sitzung möglich. Städtischer Abwasserbetrieb Wermelskirchen Kanalisation der
Ortslage Töckelhausen ERLÄUTERUNGSBERICHT
1 Veranlassung und AufgabenstellungDer Städtische Abwasserbetrieb
Wermelskirchen (SAW) beabsichtigt zur Erfüllung seiner
Abwasserbeseitigungspflicht die Ortslage Töckelhausen entsprechend dem
beschlossenen Abwasserbeseitigungskonzept erstmalig zu kanalisieren. Es ist geplant, Töckelhausen an die
bestehende Kanalisation in Wermelskirchen anzuschließen und damit das
anfallende Schmutzwasser der Abwasserbehandlungsanlage zuzuführen. 2 Örtliche Verhältnisse2.1 Derzeitige Nutzung und Topographie des BaugeländesIm Flächennutzungsplan ist
Töckelhausen als Fläche für die Landwirtschaft eingetragen. Aufgrund der
örtlichen Erkundungen wird die Ortslage Töckelhausen im Planungsabschnitt
ausschließlich zu landwirtschaftlichen und zu Wohnzwecken genutzt. Die hier geplanten
Entwässerungskanäle dienen ausschließlich der Ableitung von häuslichem Schmutzwasser.
Das Baufeld weist insgesamt wechselndes Gefälle auf. 2.2 Bestehende AbwasseranlagenInnerhalb der zu entwässernden
Ortslage befinden sich außer den privaten Grundstücksentwässerungseinrichtungen
keine bekannten Abwasseranlagen. In der B 51 befindet sich die
Schmutzwasserkanalisation der Ortschaft Neuenhöhe (GGG DN 200). Für die
Alternativtrasse nach Wüstenhof ist die Anbindung an die dort vorhandene
Schmutzwasserkanalisation (STZ DN 250) untersucht worden. 2.3 BevölkerungsverhältnisseDie Anzahl der von der Entwässerung
betroffenen Einwohner wird aufgrund der vorliegenden Listen mit ca. 54 festgelegt. Aufgrund der sehr kompakten Bebauung
der Hofschaft und der Tatsache, dass die Hofschaft gem. FNP im Außenbereich
liegt, werden keine weiteren Baulücken berücksichtigt. 2.4 Gewerbe- und Industriebetriebe, bedeutende Direkt- oder IndirekteinleiterGewerbe- oder Industriebetriebe sind
nicht vorhanden. Direkt- oder Indirekteinleiter sind nicht bekannt. Das
Niederschlagswasser wird örtlich versickert oder abgeleitet. 3 Technische GrundlagenDie Planung basiert auf den
aktuellen technischen Regelwerken und Arbeitsblättern und berücksichtigt die
örtlichen Gegebenheiten. Die Grundstücke werden im
Trennverfahren entwässert. Als Materialien kommen für die
Druckleitung PEHD-PE 80, PN10, und für die Freispiegelleitungen ein Gussrohr DN
200 mit ZM-Auskleidung und Tytonmuffe nach DIN EN 598 in Frage. Alternativ wäre
für die Freispiegelleitung auch ein PEHD-Rohr denkbar. Damit wird den erhöhten
Anforderungen in der Wasserschutzzone Rechnung getragen. Die Entwässerungskanäle sollen in
einer mittleren Tiefe von etwa 2,30 m verlegt werden. In Einzelfällen kann sich
diese Tiefe aufgrund der Geländestruktur, der Lage der Versorgungsleitungen
oder auch der Höhensituation einzelner Häuser verändern. Die Tiefenlage der Druckrohrleitung
ist mit einer Überdeckung von 1 m vorgesehen. Der Pumpenschacht im Durchmesser von
1,5 m hat eine Tiefe von etwa 3 m und ein Stauvolumen von etwa 3,4 cbm. Zur Vermeidung von
Geruchsbelästigungen ist der Einbau einer Druckrohrspülanlage vorgesehen. 4 Ergebnis der Planung, Variantenuntersuchung, Vorzugsvariante4.1 VerfahrensvariantenDie Ableitung des Schmutzwassers zur
bestehenden Vorflut im Bereich der B 51 oberhalb von Töckelhausen ist ohne
Abwasserhebung aufgrund der Topographie nicht möglich. Zur Abwasserhebung wurden
verschiedene Systeme untersucht. Diese wurden neben den allgemeinen
Verfahrensmerkmalen auch in Ihrer Wirtschaftlichkeit über dynamische
Kostenvergleichsrechnung verglichen. -
Verfahrensvariante
1 – Freispiegelkanal bis zu einem zentralen Pumpwerk und von dort
Abwasserhebung zum Vorfluter -
Verfahrensvariante
2 – Vakuumsystem -
Verfahrensvariante
3 – Drucksystem Als wirtschaftlichste
Verfahrensvariante stellte sich unter Berücksichtigung der Betriebskosten die
Verfahrensvariante 1 heraus. 4.2 TrassenvariantenAufgrund der Topographie des
Einzugsgebietes und der Lage der einzelnen anzuschliessenden Gebäude in der
Ortslage Töckelhausen ergeben sich 2 Trassenvarianten. (Trasse A- Richtung B 51
;Trasse B Richtung -Wüstenhof)
5 Zeit- und Kostenplanung5.1 Zeit- und AblaufplanungDie Maßnahme kann nach Ausbaubeschluss im zuständigen
Ausschuss ausgeschrieben werden. Baubeginn ist für Mitte August 2005 geplant,
wobei eine Bauzeit von 10 Wochen festgelegt wird. 5.2 Voraussichtliche KostenDie Baukosten für die geplante
Entwässerungsanlage einschl. der Hebeanlage und der Grundstücksanschlüsse
betragen nach der Kostenberechnung
244.525,10 € einschl. zurzeit 16% MwSt. Aufgestellt: Wermelskirchen , den 11.05.2005 Entwurfsverfasser: Ingenieurbüro Gohl GmbH Dipl.- Ing. A. Gohl
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